RÜCKBLICK 2020
Auf dieser Seite finden Sie verschiedene Rückblicke über Gottesdienste, Aktionen, Veranstaltungen oder anderen Informationen aus dem Gemeindeleben unserer Pfarrei.
Beitrag erstellt am 27.12.2020
Impuls zum Fest der Hl. Familie
Beitrag erstellt am 23.12.2020
Sternsinger-Aktion 2020
Beitrag erstellt am 23.12.2020
Vorwort zu Weihnachten 2020
Beitrag erstellt am 17.12.2020
Weihnachtsbrief von Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ
Beitrag erstellt am 09.12.2020
Impuls zum 3. Adventsonntag
Beitrag erstellt am 05.12.2020
Verabschiedung von Kaplan Kevin am 06.12.2020
04.12.2020
ZWEITER ADVENTSONNTAG
29.11.2020
ERSTER ADVENTSONNTAG
Der Funke glimmt
So bringt ein deutscher Sänger schon vor einigen Jahren seine Gedanken in ein Lied, das ich in diesem so anderen Jahr für mich als Adventslied entdeckt habe. „Zuversicht zwischen den Zeilen“, „Gedanken an alle“ – ja, das sind Akkorde, die meinen Tagen derzeit Mut und Kraft geben. Das Lied geht weiter:
Als wäre 2020 schon 2018 gewesen, bringen diese Zeilen mein Gegenwartsgefühl auf den Punkt: „Unwägbarkeit. Doch der Funke glimmt.“ Nein, ich habe keine Angst vor einem stilleren, ruhigeren Weihnachtsfest, einem Advent ohne größere Events. Der Funke dessen, was das Leben von Menschen wärmt, glimmt weiter. Vielleicht passt diese Zeit auf andere Weise auch gut zur Menschwerdung Gottes damals und heute: Im Dunkel der Welt, mitten in der tiefsten Nacht beginnt ein Licht zu leuchten und leuchtet bis heute in unser Dunkel und unsere Nacht, damit wir Mut schöpfen, Trost finden und uns aufrichten: „O Aufgang, Glanz der Ewigkeit, du Sonne der Gerechtigkeit: Erleuchte doch mit deiner Pracht die Finsternis und Todesnacht.“ (Gotteslob 222, 6. Strophe)
Übrigens steht das oben zitierte Lied nicht im Gotteslob. Herbert Grönemeyer hat es 2018 geschrieben und gesungen. Sie finden es unter „Grönemeyer Mut“ im Internet als Text und auf Youtube als offizielles Musikvideo.
Ich wünsche Ihnen und mir Kraft und Ermutigung in diesen Tagen des Advents.
Johannes Simon
In: Pfarrbriefservice.de
01.11.2020
Gedanken zum Fest Allerheiligen (Mt 5,1-12a)
Ein bisschen heilig
Sind Sie schon einmal einem „echten“ Heiligen begegnet, also jemandem, der dann nach seinem Tod offiziell zur Ehre der Altäre erhoben wurde und von den Menschen betend verehrt wird? Auf den ersten Blick scheint das eine reichlich seltsame Frage zu sein. Aber es hat mir vor einigen Jahren sehr berührt, als mir wieder bewusst wurde, dass ich wirklich schon einmal so einem Menschen begegnet bin: Mutter Teresa, geboren 1910 als Kind einer albanischen Familie, trat schon als junge Frau in den Orden der Schwestern der seligen Jungfrau Maria ein. In Kalkutta verspürte sie die besondere Berufung, in den Ärmsten der Armen dem gekreuzigten und dürstenden Christus zu dienen. Sie gründete die Gemeinschaft der Missionarinnen der Nächstenliebe, die heute in allen Teilen der Welt den Armen, Kranken und Sterbenden dienen.
Viele Bilder zogen da vor meinem inneren Auge vorbei, als ich jedes Mal am 5. September, die Messe im Gedenken an diese heilige gefeiert habe. Als Theologiestudent hatte ich einst mit meinem Mitbruder das schier unvorstellbare Glück, mit ihr einen Nachmittag im Jahr 1995 in Pune, in Indien Kaffee zu trinken – ein Ereignis, das ich wohl nie vergessen werde. Diese kleine und doch so menschliche Frau hat mich sehr beeindruckt. Einmal in der Woche, ungefähr vier Jahre, besuchte ich ein Altersheim, das von den Schwestern der Mutter Teresa geführt wurde. Meine Aufgabe war es, den alten Leuten dort die Haare zu schneiden und sie zu rasieren. Und dort trafen wir sie. Mutter Teresa starb am 5. September 1997. Vor vier Jahren wurde sie von Papst Franziskus heiliggesprochen. Für viele ist sie die bekannteste Heilige der Neuzeit.
Vor einigen Jahren, vor dem Fest Allerheiligen, hatte die Redaktion einer Kirchenzeitung eine besondere Idee. Sie schickte einen Reporter auf die Straße, um verschiedenen Menschen eine einzige Frage zu stellen: „Kennen Sie jemanden, der ein bisschen heilig ist?“ Am Anfang, so schilderte dieser Reporter, gab es bei dieser Frage ein Problem. Manche wussten mit dieser Frage gar nichts anzufangen. Andere lachten nur darüber und meinten: sie kennen nur normale Menschen. Die Situation änderte sich jedoch, als eine Frau diese Frage ernst nahm und sagte: „Ja, ich glaube ich kenne so einen Menschen. Unsere Nachbarin. Ihr Mann ist nierenkrank und sie muss mit ihm jede Woche ins Krankenhaus fahren. Trotz ihrer Probleme ist sie aber immer freundlich und zuvorkommend.“ Ja, und plötzlich nahmen auch die anderen Befragten diese Frage ernst und entdeckten in ihrer Umgebung Menschen, die „ein bisschen heilig sind.“ Von Schicksalsschlägen wird berichtet, die geduldig und tapfer getragen werden; von Hilfsbereitschaft, Zeithaben, von Freundlichkeit und Geduld, die man durch Menschen tagtäglich erfährt. Und endlich wagen diese befragten Menschen auch zu sagen: „Ja, die könnten ein bisschen heilig sein.“
Mir fallen da in meiner Familie und in unserer Pfarrei großartige und liebenswerte Menschen ein, denen ich meinen Glauben und mein bewusstes Leben in und mit dieser Kirche verdanke. Ich denke aber auch an Lehrer von mir und an ganz einfache Leute, bei denen ich spüren konnte, was Menschlichkeit bedeutet. Das waren für mich Menschen, die Jesu Seligpreisungen mit Leben erfüllt haben. Sie haben wirklich Barmherzigkeit geübt, haben ihren Hunger und Durst nach Gerechtigkeit für diese Welt klar ausgesprochen. Sie sind mit Armen und Benachteiligten, mit Trauernden und Enttäuschten so umgegangen, als wäre ihnen in diesen Menschen wirklich Christus selber begegnet.
Alle diese Menschen sind für mich heute auch „Heilige“. An alle diese Menschen denke ich, wenn ich am 1. November den Festgottesdienst feiere. Solcher Menschen gedenken wir heute, die nicht groß in der Öffentlichkeit wirken, sondern heilig sind im Kleinen, also „ein bisschen heilig sind“. „Freut euch und jubelt,“ ruft diesen Jesus Christus zu, „Euer Lohn im Himmel wird groß sein! Und wir erinnern uns auch wieder einmal daran, dass wir alle durch die Taufe geheiligt sind und den Auftrag haben, Heilige zu werden. Auch dabei geht es zuerst nicht um besondere Großtaten, sondern um die kleinen Zeichen von Menschlichkeit, die unsere Welt so notwendig braucht.
Der heilige Franz von Sales, der Patron meines Ordens, war überzeugt davon, dass jeder Getaufte heilig ist und dort, wo er lebt und arbeitet, heilig werden kann. Dafür hat er sein berühmtes Buch „Philothea“ geschrieben, eine Anleitung zum frommen, also heiligen Leben. Und er rät uns dafür vor allem den Weg der kleinen Schritte. Das ist seine Methode zur Heiligkeit: jeden Tag neu anfangen und jeden Tag einen weiteren kleinen Schritt gehen, um ein bisschen heilig zu leben. Das, so sagt er, ist der sicherste Weg zur Vollkommenheit: Wir müssen immer wieder beginnen und zwar gerne wieder beginnen (DASal 5,272).
Jeden Tag ein bisschen mehr heilig werden, dort, wo wir leben und arbeiten, jeden Tag neu anfangen, ohne Aufhebens, im Kleinen, im Stillen, und das Ziel – für das wir bestimmt sind – nicht aus den Augen verlieren, nämlich das Ewige Leben in Gottes liebender Gegenwart … genau daran erinnert uns das heutige Fest Allerheiligen. Amen.
Ich wünsche euch/Ihnen einen gesegneten Tag!
Euer/Ihr P. Alex
18.10.2020
Neunundzwanzigster Sonntag (A)
Liebe Mitchristen,
wie wir unsere Kindheit erlebt haben, welche Menschen uns beeinflusst und uns in unseren Erlebnissen und Erfahrungen geprägt haben, das begleitet uns oft unser ganzes weitere Leben lang. Die momentane Corona-Pandemie ist ein aktuelles Beispiel, wie ein weltweites Virus uns Lebensgefühl prägen kann. Prägungen bestimmen unser Leben, ob sie uns passen oder nicht. Wir lernen mit ihnen umzugehen, sie anzunehmen und uns mit ihnen zu arrangieren, was nicht immer leicht ist. Und doch sind wir hin und wieder über unsere eignen Fortschritte erstaunt. Es gelingt uns und lässt das Herz und die Seele vor Freude hüpfen, wenn wir den Mut haben zum Bespiel über den eigenen Schatten zu springen. Eine befürchtete unangenehme Sache wendet sich überraschend positiv.
Prägungen lassen sich auch verändern? Wie stark und wie intensiv sind Prägungen? Ein Bespiel dafür gibt uns das Evangelium vom 29. Sonntag, das uns durch den Evangelisten Matthäus überliefert ist: Die römische Münze trägt das Bild des Kaisers; die Pharisäer wollen Jesus weide einmal mit eine provozierenden Frage auf die Probe stellen: „Ist es erlaubt, dem Kaiser Steuern zu zahlen, oder nicht?“. Für welche Seite, für welche Antwort Jesus sich auch entscheidet, ob für oder gegen die Steuer – eigentlich hat er aufgrund dieser hinterhältigen Frage schon verloren. Aber Jesus hat den Mut und die Kraft, seine göttliche Prägung deutlich zu benennen. Jesus nutzt diese Fan-Frage sogar, indem er sie umprägt und den westlichen, den eigentlichen Kern herausstellt: „Gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört!“
Jesus stellt unmissverständlich die Priorität an die erste Stelle: Der Mensch ist von Gott geprägt! Wie Menschen sind nach Gottes Ebenbild geschaffen. Steuern und der Kaiser haben einen viel niedrigeren Stellenwert. Die Grundorientierung kann für einen Christen kein Kaiser, kein Geld, kein Mammon mit deren Anhänglichkeit bedeuten. Wir Christen als Gottes lebendige Münzen sind seine besondere Währung, die mit keiner Währung der Welt zu vergleichen ist. Als Kinder Gottes, die sein Abbild in unserer Seele tragen, sind wir jeden neuen Tag eingeladen, das in unserem Herzen zu erspüren: Lass ich mich heute von Gott prägen? Lass ich mich von Jesus prägen? Lass ich mich durch Gottes Wort und Liebe prägen?
Ich finde diese verrückte und scheinheilige Frage der Pharisäer inzwischen sogar hilfreich, denn sie bringt es auf den Punkt: Was ist mein aktuelles, jetziges Gottes-Bild? Ist es ein Gottes- Bild, das mich wirk-mächtig prägt? Oder möchte ich es verändern? Was könnte ich dafür tun? Ein Gespräch mit Gott kann hoffentlich eine neue zukunftsfrohe Klarheit schaffen.
Herzliche Grüße
Christine Petrowski
Gemeindereferentin im überpfarrlichen Personaleinsatz
04.10.2020
Siebenundzwanzigster Sonntag (A) - ERNTEDANK
Liebe Gemeinde!
Ihr Pfarrer Drabik
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20.09.2020
Fünfundzwanzigster Sonntag (A)
L 1: Jes 55,6-9
APs: 145,2-3.8-9.17-18
L 2: Phil 1,20-24.27. EV: Mt 20,1-16a
„Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken“ Jes 55,8
Liebe Mitglaubenden, die Gedanken Gottes sind aber so richtig und korrekt, so genau und exakt, dass ‚voll der Wahrheit‘ (Jon 1,14) Gott selbst ist „die Wahrheit.“ (Jon 14,6). Gott ist die Richtigkeit des Lebens, die Rettende Echtheit und die Lebenspendende Wirklichkeit. Gott ist einfach die ewige, schattenlose Wahrheit. Und, wenn er die Wahrheit selbst ist, sind seine Gedanken reine Genauigkeit. Infolge kann er weder betrügen noch betrügt werden. (vgl. Katechismus der Katholischen Kirche, 156). Denn als selbst die Wahrheit, seine Reden alle sind „lautere Worte, Silber geschmolzen im Ofen, von Schlacken geschieden, geläutert siebenfach.“ (Ps 12,7).
Wie bei den ersten Arbeitern des heutigen Evangeliums seine Befehle und Tun sind uns manchmal unverständlich (Mt 20,9-12). Wir sollen aber nicht gegen diese murren, wie diese Arbeiter. Denn, obwohl viele seiner Worte und Befehle uns unfassbar sind, sind sie alle völlig wahrhaftig und richtig (Ps 33,4). Obwohl wir von denen anders denken können, sind Gottes Wege vollkommen und seine Worte durchläutert (Ps. 18,31). Seht, ‚seine Worte sind unseren Füßen eine Leuchte, für unsere Pfaden ein Licht.‘ (Ps 119,105).
So verstehen wir es aber leider oft nicht, weil die Gedanken Gottes den Unseren nicht gleichen und seine Wege sind völlig anders von den Unseren (Jes 55,8). Denn „Groß ist der Herr und … unerforschlich seine Größe.“ (Ps 145 8-9). Gott ist der Höchste, hoch erhaben über alle Götter (Ps 97,9). Seine Wesen überragt das All (Ps 148, 13). Ebenso sein Verstand und Wissen. Ist der Himmel nicht viel hoch über der Erde erhaben? So hoch sind die göttlichen Wege und Gedanken erhaben über die Unseren (Jes 55,9). Gott ist Gott. Er ist einzig. Gott sind wir nicht; noch Engel, sondern gewöhnliche Menschen, nur alltägliche Sterbliche.
Obwohl dieselben Wesen und Natur, die Gedanken und Wege der Eltern sind deutlich anders als die von ihren Kleinen. Ist dies nicht nur wegen des Unterschiedes des Alters? Sind die Verstand und Wissen der Eltern falsch und unrichtig, weil die Kinder die nicht verstehen?
Seht! „Unsicher sind die Berechnungen der Sterblichen und hinfällig unsere Gedanken; denn der vergängliche Leib beschwert die Seele und das irdische Zelt belastet den um vieles besorgten Geist.“ (Weis 9,15).
Trotz der Nichtigkeit unseres menschlichen Wesens gegenüber Gottes werden unsere Seelen und Geist also von den Leibern und Besorgnissen so zunichtegemacht, dass wir mehr unklug als klug sind, leider mehr töricht als verständig.
Dies hat auch weitere widrige Folgen: „Wir erraten kaum, was auf der Erde vorgeht, und finden nur mit Mühe, was doch auf der Hand liegt“ Wie können wir „dann ergründen, was im Himmel ist?“ (was überirdisch ist?). (Weish9,16).
Die schlimmste Folge vom Belasten des Leibes ist die Sünde. Denn die Sünden verdunkeln das Auge der Seele. Besonders die tödlichen! Sie verblenden die geistigen Augen und verwechseln die Vernunft. Denn werden die ewigen Wahrheiten, die retten, die der getreue Gott uns für unser Heil offenbart, uns nicht nur unverständlich sein, sondern unseren Ideen sogar widersprüchlich. Das Wort Gottes, dieser ‚Wohlgeruch und Lebensduft, der Leben verheißt, werden uns (den Verlorengehenden) dann ein Todesgeruch, der Tod bringt sein (2 Kor 2, 14-16).
Dann fangen wir an es als unrichtig und bedrückend zu betrachten. Und, wenn wir leider stolz sind, beginnen wir uns gegen es zu wehren; uns gegen den allgerechten Richter aufzulehnen!
In der Schwachheit ihrer kindlichen Vernunft denken die Kinder auch manchmal, dass sie von den Eltern bedrückt sind. Ihnen scheint das Feuer wunderschön. Und sie wollen sich in es eintauchen. Sie wollen auch das kochende Wasser, das ihnen bezaubernd scheint, auf sich gießen und jede gutaussehende Flüssigkeit und Tablette einnehmen. Die Eltern aber verbieten es ihnen. Die Kinder möchten gerne zu Hause mit den Eltern bleiben. Die Eltern aber zwingen sie zum Kindergarten.
Auch, wenn die Kinder darum weinen, folgen sie ihren Eltern trotzdem. Denn irgendwie kennen sie, dass die Eltern es gut meinen. Und aus ihrer Demut lassen sie sich von ihnen überallhin tragen, wohin immer sie wollen. So, unbeschädigt von der Torheit der Kindschaft gelangen sie zur Reife. Sie werden auch Eltern; werden ihren Eltern ganz ähnlich, auch in Gedanken und Tun.
Ebenso sollen wir das Wort Gottes vom Herzen glauben und ihm in allem folgen. Wir sollen uns von Gott überallhin tragen lassen, wohin immer er will. Denn nur so können wir, unbeschädigt von der Torheit des Eigenwillens und der Rechthaberei, zur Reife in unserem Christsein gelangen. Wir würden nur so, unversehrt von der Sünde und Hochmut, gerecht sein, wie Gott selbst. Dies genau tat Paulus. Und unversehrt vom Wahnsinn der Rechthaberei gelangte zur Reife im Christsein. Er wurde Christus komplett ähnlich (1 Kor 11,1. Gal 2,20).
Wir sollen es ihm gleichtun, damit Christus auch für uns das Leben wird. Und für uns auch das Sterben ein Gewinn (Phil 1,20-21). Denn Gott, der gnädig und reich an Gnade ist, kann weder verleiten noch bedrücken (vgl. Ps 145,8-9). ‚Gerecht ist er auf all seinen Wegen und getreu in all seinen Werken.‘ (Ps 145,17-18).
So, meine Lieben, „Sucht den Herrn, solange er sich finden lässt, ruft ihn an, solange er nahe ist.“ (Jes 55,6).
Euch allen einen gesegneten Sonntag.
Ihr / Euer Kaplan Kevin
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06.09.2020
Dreiundzwanzigster Sonntag (A)
Ev.: Mt 18,15-20)
Umgang mit Konflikten
Konflikte gehören zum Leben dazu. Das war vor zweitausend Jahren nicht anders. Streitigkeiten, Meinungsverschiedenheiten, juristische Konfrontationen. Entscheidend dabei ist allerdings die Art und Weise, wie ich damit umgehe. Und dafür liefert uns das heutige Evangelium (23. Sonntag im Jahreskreis (Mt 18,15-20), eine Methode: zuerst das Gespräch unter vier Augen, dann das Gespräch mit zwei Zeugen und schließlich die öffentliche Auseinandersetzung.
Der heilige Franz von Sales, der Patron meines Ordens, war von seiner akademischen Ausbildung her eigentlich Jurist und Rechtsanwalt. Und so wurde er auch immer wieder gebeten, in Streitfällen als Richter tätig zu sein. Zu seiner Zeit wurde gerne gestritten, ja es herrschte geradezu eine Prozessflut. Es genügten Kleinigkeiten, und schon machte man dem Kontrahenten den Prozess. Und das war sogar noch die bessere Variante, denn oft genug warf man den Fehdehandschuh und forderte den Gegner zum Duell – und das endete sehr oft tödlich.
Franz von Sales war natürlich bemüht, solche Eskalationen zu verhindern – und daher auch stets bereit, bei Streit und Konflikten zu vermitteln. Dabei war es sein hauptsächliches Anliegen, dass sich die Streitparteien außergerichtlich einigten. Er suchte das persönliche Gespräch, versuchte zu vermitteln, nicht Rache und Vergeltung soll die Streitparteien leiten, sondern Versöhnung. Und er war durch seine sanftmütige und verständnisvolle Art auch sehr oft erfolgreich.
Ein Rat des heiligen Franz von Sales lautet: „Wenn [man] nicht wirklich im Gewissen verpflichtet ist, einen Prozess oder andere aufregende Auseinandersetzungen zu führen, so rate ich …, davon die Finger zu lassen … Der Gewinn solcher Streitigkeiten muss schon sehr hoch sein, um mit dem Gut des heiligen Friedens verglichen werden zu können, ganz abgesehen davon, dass Prozesse und ähnliche Auseinandersetzungen das Herz verwirren … denn man nimmt nur zu leicht eine der Frömmigkeit widersprechende und Gott missfällige Haltung ein“ (DASal 1,207).
Versöhnung, Frieden, Nachgeben sind also für Franz von Sales fast immer die bessere Methode, als seine Meinung, sein Recht mit allen Mitteln durchzusetzen. „Der Gewinn solcher Streitigkeiten muss schon sehr hoch sein, um mit dem Gut des heiligen Friedens verglichen werden zu können.“
Franz von Sales macht außerdem noch einen anderen Unterschied: Wenn es bei Konflikten um ihn persönlich ging, war er immer bereit, um des Friedens willen nachzugeben, ging es allerdings um das Recht anderer, setzte er sich sehr wohl dafür ein, dass die Gerechtigkeit siegt. Es gibt eben auch Situationen, wo „Schweigen eine Sünde wäre“ (DASal 8,196), also nicht dem Frieden, sondern dem Unrecht dient. Und hier muss man eben seine Stimme erheben und für Gerechtigkeit eintreten, allerdings immer auf sanftmütige Art und Weise, so dass die Sünde zwar beim Namen genannt wird, allerdings die Würde der Person geachtet wird. Das Gespräch unter vier Augen ist dabei immer der erste Schritt, so wie es auch das Evangelium fordert.
Die Konflikte der Welt – sowohl auf weltpolitischer Ebene als auch im ganz persönlichen Bereich – machen deutlich, dass wir Menschen und vor allem wir Christen gerade da gefordert sind, einen Weg zu gehen, der den Frieden fördert – und dieser Weg ist der Weg Gottes. Seine Methode ist jene, die zu mehr Frieden und Gerechtigkeit führt. Und auch da gibt es einen einfachen Rat des heiligen Franz von Sales: „Solche, die einfach gute Menschen sind, gehen auf dem Weg Gottes“ (DASal 6,83). Der bewusste Wandel in der Gegenwart Gottes ist das Mittel, alles recht zu machen. Amen.
Ich wünsche Ihnen/euch einen gesegneten Sonntag!
Ihr/Euer Pater Alex
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24.08.2020
Einundzwanzigster Sonntag (A)
Ev.: Mt 16, 13-20
Liebe Mitchristen,
haben Sie schon mal etwas verloren? Wie war Ihr Gefühl dabei? Ängstlich, vielleicht ärgerlich auf die eigene Unachtsamkeit und wenn es dann auch noch ein sehr wichtiger Schlüssel ist, der Wohnungsschlüssel oder der Schlüssel einer Schließanlage, der Generalschlüssel? Da ist aufsteigende Panik nur all zu verständlich.
Einen Schlüssel zu verlieren geht an die Nerven. Wir Katholiken dürfen und können den sehr hilfreichen und bewährten Hl. Antonius bitten, dass er in dieser Such-Not helfen möge. Meine positive Erfahrung ist: Gott Lob, der Hl Antonius hilft tat-sächlich!
Schlüssel im materiellen und geistigen Sinn haben für uns Menschen eine große Bedeutung. Schlüssel-Erlebnisse prägen uns jahrelang. Schlüssel-Worte öffnen oder verschließen und Beziehungen. Schlüssel haben oft eine einfache und zugleich auch eine höchst komplizierte und komplexe Wirkmächtigkeit, so z.B. manche Tresorschlüssel.
Das heutige Evangelium erhält eine Einführung durch die Parallel-Erzählung der ersten Lesung aus dem Alten Testament (Jes. 22,19-23): Dem Palastvorsteher wird die Aufgabe genommen und einem anderen fällt diese direkte Schlüssel-Aufgabe zu. Im Vers 22 hören wir den eindeutigen Schlüssel-Satz: „Ich werde ihm die Schlüssel des Hauses David auf die Schulter legen“. Das hört sich nach hoher Verantwortung, nach großer Verbindlichkeit und stabiler Sicherheit an. Damals wie heute sind das grundlegende Werte für unseren Alltag, aus denen wir gut und gern leben können.
Schlüssel-Situationen überraschen uns oft. Petrus erhält im Evangelium heute die Schlüssel des Himmelreiches; auf Petrus geht das Papsttum zurück: Jesus baut seine Kirche auf den Fels Petrus. Und genau dieser „Schlüssel-Mann“ verleugnet aus Angst Jesus drei Mal. Und genau diesem ängstlichen Petrus stallt Jesus nach seiner Auferstehung die dreimalige, alles entscheidende Frage: „Liebst du mich?“
Petrus in seiner von Jesus ihm zugewiesenen und übertragenen Schlüssel-Position braucht Zeit, viel Zeit, um sich seiner Schlüssel-Bedeutung klar zu sein. An der Stelle ist Petrus für mich so menschlich: Er hat Macht, er bekommt Macht, Energie und Vertrauen von Jesus und er scheitert jämmerlich. Aber: Petrus gibt nicht auf, er lässt sich von Jesus mit unerschütterlichem Vertrauen und garantierter Zukunft beschenken. Für mich ist das eine echte innere Schlüssel-Haltung, die mir Mut mach. Ich hoffe, Ihnen auch.
Frohe Grüße und eine gute und eine gesegnete Sommerzeit.
Christine Petrowski
Gemeindereferentin im überpfarrlichen Pastoraleinsatz
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09.08.2020
Liebe Gemeinde,
immer mehr Menschen unserer Zeit klagen über Stress, der sie nicht mehr zur Ruhe kommen lässt. Viele leiden unter der Unrast, unter Nervosität und Orientierungslosigkeit. Man muss auch mal abschalten können, ein wenig ausspannen und ausruhen, damit man wieder zu sich selbst findet. In der Hektik unserer Tage verlieren wir schnell den Überblick für das, was wirklich wichtig ist. Da ist es erfreulich, dass auch Jesus im Evangelium davon spricht:
“Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen.”
Im christlichen Zeitrhythmus ist jeder Sonntag ein notwendiger Ruhetag, die Möglichkeit, sich eine Aus‑Zeit zu nehmen vom ewigen Machen‑Müssen zum einfachen Dasein‑Dürfen, sich am Wort Gottes und durch die Eucharistie neu stärken zu können. Dazu hat Gott uns ein für alle Mal eingeladen, dafür steht sein Haus offen. Wir feiern seit einiger Zeit wieder Gottesdienste - Heilige Messen - in unseren Kirchen. Aufgrund der Corona-Pandemie dürfen wir nicht alles tun, was vor einiger Zeit selbstverständlich war. Um an einem Sonntagsgottesdienst teilzunehmen, brauchen Sie die telefonische Voranmeldung im Pfarrbüro. Die Erfahrung der letzten Wochen zeigt, dass es auch ohne Anmeldung genug freie Plätze in unseren Kirchen gibt.
Mittlerweile dürfen wir wieder im Gottesdienst singen (mit Mund-Nasen-Schutzmasken). Nehmen Sie bitte immer Ihr Gesangbuch zum Gottesdienst mit! Die Masken sollen Sie weiter tragen, wenn Sie aber Ihren Platzt in der Kirche einnehmen, können Sie die Maske absetzen. Wenn Sie aufstehen, zur Kommunion gehen und die Kirche verlassen, setzten Sie bitte die Maske wieder auf.
Wir feiern mittlerweile in manchen Kirchen auch Freiluftgottesdienste, dann dürfen wir, wenn wir die vorgeschriebenen Abstände einhalten, auch ohne Maske sitzen und singen.
Wenn wir jetzt verschiedene Gottesdienste (in kleinen Schritten) feiern dürfen, wollen wir die Erstkommunion-Gottesdienste nachholen. Sie mussten im Mai abgesagt worden.
Geplant sind im September und November folgende Erstkommuniongottesdienste:
Am 12. September: 12.00 Uhr St. Heinrich
14.00 Uhr St. Cyriakus
Am 13. September: 9.00 Uhr St. Cyriakus
9.00 Uhr St. Gereon
11.00 Uhr St. Elisabeth
11.00 Uhr St. Heinrich
14.00 Uhr St. Heinrich
Am 20. September: 9.00 Uhr St. Cyriakus
9.00 Uhr St. Gereon
11.00 Uhr St. Heinrich
Am 7. November: 14.00 Uhr Hl. Geist
Am 8. November: 11.00 Uhr Hl. Geist
Es sind insgesamt 12 Heilige Messen! Logistisch ist es unmöglich, in manchen Kirchen zusätzlich noch übliche Gemeindegottesdienste an den Wochenenden anzubieten. Lassen Sie sich bitte auf diese besondere Situation ein. Das betrifft auch der Firmung. Wir mussten wegen Corona manche Firmungen in den Gemeinden absagen. In St. Cyriakus und in St. Bernward finden in diesem Jahr keine Firmungen statt.
In Heilig Geist sind wiederum drei Firmungsgottesdienste mit dem Weihbischof Heinz-Günter Bongartz geplant:
Am 2. Oktober: 17.00 Uhr Hl. Geist
Am 4. Oktober: 10.00 Uhr Hl. Geist
14.00 Uhr Hl. Geist
Vieles anders wie ursprünglich geplant. Das erfordert gewisse Flexibilität, Verständnis, positives Denken und Geduld. Die Situation ist sehr dynamisch, an manchen Stellen wächst Unzufriedenheit, Unmut., Enttäuschung. Für viele Fragen gibt es nicht gleich eine Lösung. Wir gehen, wie in einer Familie, gemeinsam und versuchen das Beste daraus zu machen. Manche Wünsche bleiben unerfüllt, weil sie oft unrealistisch sind und stark in der Vergangenheit verankert. Das Alte kommt nie wieder und wir müssen uns in dieser neuen Situation neu orientieren. Das Jammern und Klagen ist nicht besonders hilfreich und bringt uns nicht nach vorne.
Seit einem Jahr ist der überpfarrliche Personaleinsatz (ÜPE) in den drei großen Gemeinden: St. Bernward, St. Cyriakus und Hl. Geist Realität geworden. Für uns, die Hauptamtlichen (Frau Petrowski, Pater Alex und mich), bedeutet dies eine große Veränderung unserer Rollen, denn mit weniger Priester und mit viel größerem Aufgabenbereich, können wir nicht alles so aufrechterhalten, wie Sie und wir es bisher gewohnt waren. Ich hoffe, dass Sie diesen Weg mit uns mitgehen, vor allem wenn wir Gewohntes der neuen Situation anpassen müssen (z.B. Rhythmus und Wechsel der Sonntagsmessen, Reduzierung der Sonntagsgottesdienste und anderer Gottesdienste, Zusammenfassung von Erstkommunionfeiern, Taufen usw.).
Einige Erfahrungen (gute und weniger gute) haben wir in der Zeit gesammelt und erlebt. Viele Wünsche werden nicht mehr so erfüllbar sein wie bisher und es wird dabei vermutlich auch herbe Enttäuschungen geben. Auch mit der Kommunikation hackt es an manchen Stellen. Glauben Sie nicht, dass dies für mich und uns mit Freude behaftet ist, denn eine Umstellung von Gewohnheiten macht nicht nur Freude und kein Mensch liebt wirklich Veränderungen. Und keiner von uns ist mit dem Ziel angetreten, Menschen zu enttäuschen. Wichtig ist das Vertrauen darauf, dass es jede und jeder gut meint und dass sich alle bemühen, über den Tellerrand des eigenen Ortes hinweg zu denken.
Ein gewisser, gesunder Stress gehört zum Leben. Der Mensch braucht ihn als Spannkraft, um die täglichen Pflichten zu erfüllen. Wir brauchen beides! Wir brauchen den Stress als Antriebskraft - und wir brauchen auch die Ruhe, die Entspannung. Es kommt dabei nur auf den richtigen Rhythmus an.
Jesus sagt im Evangelium: „Ich will euch Ruhe verschaffen“. Jesus treibt die Menschen nicht gnadenlos zur Arbeit an, auch wenn er in einem seiner Gleichnisse einen untätigen, faulen Knecht tadelt. Jesus ist ein Mensch, der Ruhe ausstrahlt und damit die Güte und Menschenfreundlichkeit Gottes. Neben unserer tagtäglichen Arbeit, die wir zu leisten haben, in der wir eingespannt sind, brauchen wir für ein sinnvolles und glückliches Leben auch die Ruhe, nicht das Faulenzen, aber die geistig gefüllte Ruhe.
Ich denke, die Kirche - als Anwalt der Sache Jesu in der Welt - würde den gehetzten Menschen unserer Zeit einen guten Dienst erweisen, wenn sie ein Ort der Ruhe und Besinnlichkeit wäre.
Leider aber schwappt die Hektik unserer Zeit manchmal bereits bis in unsere Kirche über. Dann kommt es zu Aktionismus und Nervosität und Streit, dann stöhnen alle über den gefüllten Terminkalender, dann leiden wir an ständigen Sitzungen, Tagungen und Konferenzen: Tempo, Hektik, Action ...
Es wäre schön, wenn Menschen über unsere Gemeinde sagen könnten:
„Hier kann ich ruhig werden, zu mir selbst kommen, hier spricht nicht jeder gleich von Leistung“. Manchmal begegnen wir Menschen, von denen wir sagen müssen: Sie strahlen Ruhe aus. Die Nähe dieser Menschen schenkt Ruhe, Zuversicht, Geborgenheit. Jesus war solch ein Mensch. Menschen, die Ruhe schenken, bei denen man sich ausruhen kann, von diesen Menschen brauchen wir mehr!
Diese Ruhe wünsche ich Ihnen besonders jetzt in dieser schönen Sommerzeit und viel viel Sonne!
Ihr Pfr. Drabik
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26.07.2020
Siebzehnter Sonntag (A)
L 1: 1 Kön 3,5.7-12
Aps: Ps 119,57 u.72,76-77.127-128.129-130 (R: 97a)
L 2: Röm 8,28-30
Ev: Mt 13,44-52
„Weiter ist es mit dem Himmelreich wie mit einem Netz….“ Mt 13,47
Der Herr Jesus lehrte oft in Gleichnissen. Richtig bemerkenswert aber ist, dass wenn er nun das Geheimnis des Himmelreiches offenbaren wollte, ‚redete er nur in Gleichnissen.‘ (Mt 13,34). Dies tut er, damit jeder dieses Geheimnis hört und es auch versteht, es erfährt und es auch erkennt (vgl. Mt 13,13). Denn nur wenn man das Himmelreich kennt, kann man auch sich danach sehnen und nur der, der sich danach sehnt, kann sich aufrichtig bemühen darin zu gelangen. Weil ohne dieses Bemühen, kann niemand das Reich betreten.
Jesus ist aber gekommen, damit jeder dort oben gelangt. Denn das Himmelreich übertrifft alles Irdisches an Wert. ‚Es ist wie ein Schatz…. wie eine besonders wertvolle Perle.‘ (Mt 13,44.46) um derentwillen alles verzichtet werden soll (Mt 13, 44c. 46). Wir alle sollten, und zwar, müssten in dieses Reich gelangen, weil neben seiner grenzenlosen Glückseligkeit, ist draußen (außer diesem Palast) nur ewige Qual da zu erfahren – eine Hölle, die für die Bösen reserviert ist – „in dem das Feuer brennt.“ (Mt 13,49).
Darum will der Herr Jesus uns nicht nur vom gnädigen Erbarmen Gottes, sondern auch von seiner strengsten Gerechtigkeit lernen lassen, damit wir Gottes Barmherzigkeit zu unserem Verlust nicht als selbstverständlich betrachten. Denn diese beiden Kenntnisse befreien uns sowohl von der Vermessenheit als auch von der Verzweiflung.
Das Verlorengehen wird nur durch diese beiden verursacht. Wir gehen verloren, entweder weil wir frei sündigen oder, weil wir uns an Gott wegen unserer Sünden nicht wenden. Und wir sündigen frei, weil wir die göttliche Gerechtigkeit nicht achten. Andererseits trauen wir uns nicht an Gott zu wenden wegen unserer Sünden, weil wir die Barmherzigkeit Gottes missachten.
Die, was uns den Sieg gegen diese vernichtenden Bedrohungen verleiht, ist die gleiche Achtung der göttlichen Barmherzigkeit und Gerechtigkeit.
Meine Lieben, Gott ist kein Mensch. Bei den Menschen gibt es einer der beleidigend ist, ist aber nicht unkeusch. Unhöflich ist der andere, er ist aber nicht beurteilend. Der eine ist gerecht, barherzig ist er aber nicht. Ein anderer ist barmherzig aber nicht getreu. Im Gegenteil fehlt Gott jeder Laster, sondern verfügt grenzenlos über jede Tugend. So ist Gott, unter anderem, gnädig, nachsichtig, treu, liebevoll, barmherzig, streng und gerecht.
Gott ist also sowohl unendlich gnädig als auch unendlich treu. Er ist sowohl grenzenlos barmherzig als auch grenzenlos gerecht. Gott ist also selber die Gnade und die Treue, die Barmherzigkeit und die Gerechtigkeit.[1] Da Gott selber die Gnade und die Treue, die Barmherzigkeit und die Gerechtigkeit zugleich ist, versäumt er nie entweder die eine oder die andere einzusetzen, wenn immer der Bedarf da ist. Dass Gott Barmherzigkeit und Gerechtigkeit oft gleichmäßig einsetzt, können wir überall entdecken.
Denn sogar die Natur aussagt, dass Gott so handelt. Denn der Mond ist deutlich das Werk der göttlichen Barmherzigkeit, indem die Sonne unübersehbar das Werk Gottes Gerechtigkeit ist. Der göttlichen Barmherzigkeit verdanken wir den Winter den Sommer aber Gottes Gerechtigkeit. Der Regen ist da wegen Gottes Milde, der Blitz ist da wegen seiner Gerechtigkeit. Ist das Wasser nicht ein Geschenk der göttlichen Liebe? Und der Feuer? Ist er keine Gabe der göttlichen Gerechtigkeit? Der See und der Fluss verkünden Gottes Milde die Flut und der Sturm aber seine Gerechtigkeit.
Die Wehe der Schwangere bezeugt Gottes Gerechtigkeit und die Geburt seine Barmherzigkeit. In der Familie ist der Mann das Symbol der göttlichen Gerechtigkeit und Strenge und die Frau das, seiner Barmherzigkeit und Milde. Wegen Gottes Gerechtigkeit sind wir gebrechlich und krank wegen seiner Barmherzigkeit haben wir Medizin und Medizintechnik. Da Gott gerecht ist, haben wir Bedürfnisse. Dafür haben wir aber auch Lösungen, dank seiner Gnade. Weil Gott gerecht ist, müssen wir um unsere Wünsche beten und da er gnädig ist, tritt selbst sein Geist für uns ein. (Röm 8,26).
Außer der Natur sagt das Himmelreich Gottes Barmherzigkeit aus, indem der Fegefeuer und die Hölle seine Gerechtigkeit bezeugen. So ist Gott und so handelt er! Wie er unendlich barmherzig und mild ist so ist er unendlich treu und gerecht (vgl. Ps 44,2-3. Weish 12,1-27). Dieses Geheimnis ist so deutlich, dass man es nicht übersehen darf. „Sollte der nicht strafen, der die Völker erzieht, er, der die Menschen Erkenntnis lehrt?“ (Ps 94,10). Könnte der, der den Menschen allen das Gebot verschreibt nicht richten? Könnte der Gesetzgeber nicht bestrafen? Schaut das Kreuz an: es ist zugleich die Folge des göttlichen Zorns und Milde.
Seid nicht verzweifelt, wenn ihr sündigt, weil Gott dem Sünder bereitwillig vergibt, der sich an ihn reumütig wendet. Und seid aber nicht getäuscht. Denn wahrhaftig straft Gott den Sünder strengst in seiner Gerechtigkeit, der seine Sünden nicht bereut, der nicht will sich mit ihm zu versöhnen.
Wir müssen also das Gebot halten; müssen Gutes tun und Böses vermeiden. Denn wirklich „wird es … am Ende der Welt sein: Die Engel werden kommen und die Bösen von den Gerechten trennen und in den Ofen werfen, in dem das Feuer brennt. Dort werden sie heulen und mit den Zähnen knirschen.“ (Mt 13,49-50). Die Gerechten werden aber „… im Reich ihres Vaters wie die Sonne leuchten.“ (Mt 13,43).
[1] vgl. Katechismus der Katholischen Kirche, 271
Euch allen einen gesegneten Sonntag,
Kaplan Kevin Achu
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11.07.2020
Gott gibt den Erfolg
Ja, es stimmt, manchmal kann das Leben schon richtig frustrierend sein. Man bemüht sich redlich, ist voller Elan, hat große Erwartungen … aber der Erfolg stellt sich einfach nicht ein.
Da geht es uns so ein bisschen wie dem Sämann aus dem Gleichnis, das Jesus Christus im heutigen Evangelium (15. Sonntag im Jahreskreis A) erzählt. Er geht aufs Feld, um zu säen, ein Teil der Saat wird gleich von den Vögeln gefressen, ein anderer Teil von der Sonne versengt, und ein weiterer Teil landet in den Dornen und wird erstickt. 75% der Saat gehen also verloren, und bei den restlichen 25%, die auf guten Boden fallen, ist der Erfolg auch geteilt: dreißigfach, sechzigfach und hundertfach.
„Wer Ohren hat, der höre!“ sagt Jesus am Schluss … was möchte er uns damit sagen, was sollen wir daraus hören?
Vielleicht kann uns das ein Beispiel aus dem Leben des heiligen Franz von Sales deutlich machen. Er war frisch geweihter Priester, voller Energie und Elan und hatte nur ein Ziel: jenen Teil seiner Diözese, der zu den Calvinern übergelaufen war, wieder zur Katholischen Kirche zurückzubringen. Er bemühte sich redlich. Durch Predigten, durch Gespräche, durch sein persönliches Beispiel. Er setzte bei seinem Engagement ein paar Mal sogar sein Leben aufs Spiel. Und jetzt hören wir einmal, was er nach einigen Monaten seines intensiven missionarischen Bemühens als Fazit aufgeschrieben hat:
„Es ist nun schon der siebente Monat, seit ich hierherkam. Obwohl ich an allen Sonn- und Feiertagen und oft auch während der Woche gepredigt habe, haben mich von den Calvinern nur drei oder vier angehört, die vier- oder fünfmal zur Predigt kamen … Ich versäume … keine Gelegenheit, an sie heranzukommen, aber die einen wollen mich nicht anhören, andere entschuldigen sich … es ist unmöglich, sie zum Bekenntnis des Glaubens zu bringen… Übrigens bin ich gut genug, den Mauern zu predigen, wie ich es in dieser Stadt mache …“ (DASal 8,18).
Das muss für Franz von Sales wirklich ziemlich enttäuschend gewesen sein. Sieben Monate lange strengt er sich an und trotzdem kommt er zum Schluss: „Ich predige hier gegen Mauern“. Was Franz von Sales trotz dieser frustrierenden Erfahrung jedoch ebenso auszeichnete, das war sein Durchhaltevermögen und vor allem sein Vertrauen darauf, dass irgendwann die Saat auch auf fruchtbaren Boden fallen wird. Franz von Sales gab also nicht auf. Er streute seine Saat weiter aus … und schließlich nach vier Jahren geduldigen Säens kam dann tatsächlich der Erfolg: dreißigfach, sechzigfach, hundertfach.
Beharrlichkeit, Ausdauer und Geduld wurden zu seinem Markenzeichen auch in seinem späteren Wirken als Bischof – und vor allem sein Vertrauen darauf, dass Gott das Bemühen segnen wird, so wie es ihm gefällt.
„Du magst wohl die Pflanzen begießen“, so war Franz von Sales überzeugt, „es wird dir aber nichts nützen, wenn Gott nicht deiner Arbeit seinen Segen gibt. … Unsere Pflicht ist es freilich, gut zu arbeiten, der Erfolg unserer Arbeit aber steht bei Gott“ (DASal 2,101).
Das Gleichnis vom Sämann möge uns daran erinnern und uns zur Beharrlichkeit, Geduld und Ausdauer ermutigen. Wir sind vor allem für das Säen und Begießen zuständig. Der Erfolg unserer Arbeit aber wird von Gott entschieden.
Ein Gebet des heiligen Franz von Sales bringt das übrigens sehr schön zum Ausdruck:
„Durch Dich, o Herr, arbeiten wir und so arbeiten wir für Dich. Du segnest unser heißes Bemühen, Du gibst den Erfolg.“ (DASal 2,104). Amen.
Ich wünsche Ihnen/euch einen gesegneten Sonntag!
Ihr/Euer Pater Alex
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28.06.2020
Liebe Mitchristen,
„Wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht wert“. Das ist einer der sehr speziellen Kernsätze des Evangeliums diesen 13. Sonntages im Jahreskreis. Der Evangelist Matthäus reiht hier einige grundsätzliche und uns Orientierung schenkende Weisheiten und Wahrzeiten aneinander: So heißt es zu Beginn des heutigen Evangeliums: „Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht wert, und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht wert“.
Mit mancher Wahrheit und Lebenserfahrung tun wir uns vielleicht etwas schwer. Es ist zwar eine natürliche und normale Entwicklung, sich von seinen Eltern bzw. sich von seinen Kindern zu lösen. Hier beansprucht Jesus die totale Abnabelung, was sicher auch immer eine neue Herausforderung für die und den Einzelnen bedeutet.
Und dann gleich im nächsten Vers die nicht sehr motivierende Äußerung Jesu: „Wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht wert“. Das Kreuz, und somit die Tatsache des gekreuzigten Christus, ist auch 2000 Jahre später nicht weniger dramatisch und traurig. Das Bild des Kreuzes löst Schmerz und Trauer in uns aus. Und wir fragen uns: haben wir in unserer Welt nicht schon genug Not und Elend? Reicht es nicht, wenn wir fast Tag für Tag von Horror-Informationen aus der ganzen Welt überflutet werden?
„Wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht wert“. Diese beiden Worte „sein Kreuz“ ist eine gute Möglichkeit, die Schwere der Aussage etwas zu erleichtern. Wir Menschen neigen dazu, uns zu überfordern, dazu trägt bei, dass wir in einer Konsum- und Leistungsgesellschaft leben. Und gerade jetzt, in der Corona-Kriese, erleben wir miteinander erst den Anfang einer gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, die viel Kraft und Energie kostet. Aber: Indem jede und jeder nur sein bzw. ihr Kreuz aus sich nimmt, ganz individuell und persönlich, dann ist schon viel gewonnen. Dann kann es weitergehen. Sein eigenes Kreuz liege zu lassen, es zu ignorieren ist leicht. Aber genau das ist die Aussage Jesu: Nimm dein Kreuz an, nimm dein Leben an, so wie es im Moment ist, Tag für Tag, Stunde für Stunde.
Die Nachfolge Jesu entsteht ja Schritt für Schritt. Sie ist eine besondere Entscheidung, so wie sie damals die Apostel und die vielen Jüngerinnen und Jünger getroffen haben bzw. sich von Jesus haben ansprechen lassen. Nachfolge Jesu ist im Grund die Antwort jeder und jedes einzelnen auf den Ruf Gottes – immer wieder, Gott sei Dank! Gott spricht uns an, so wie Jesus z.B. die Fischer Petrus und Andreas angesprochen hat. Sie sind ihm gefolgt, ohne zu ahnen, ohne zu wissen, wie Jesu Nachfolge geht, was Nachfolge Jesu bedeutet. Sich auf das Ungewisse einzulassen, fordert Mut und sehr großes Vertäuen – im wahrsten Sinn des Wortes Gottvertrauen. An diesem außergewöhnlichen Abenteuer sind die Apostel fast gescheitert. Nach der Kreuzigung zogen sie sich zurück, trafen sich hinter verschlossenen Türen. Doch Jesus gibt sich ihnen in den österlichen Begegnungen zu erkennen, er zeigt ihnen seine Kreuzes-Wunden, erhält mit ihnen gemeinsames Mahl nach dem reichen Fischfang und schenkt allen betend Wartenden mit Maria den Hl. Geist, der sie dann befähigt, die Frohe Botschaft in die Welt zu tragen. Und das geschieht bis heute.
Nachfolge hat viele, viele Gesichter und noch mehr Hände, aber vor allem: Nachfolge hat mit Herz und Leidenschaft und der liebenden Beziehung zu Jesus, zu Gott zu tun. Die innere Auseinandersetzung mit meinem Gott, mit meinem Kreuz, mit meinem Leben ist die Basis und das wichtige Fundament für meine vertrauensvolle Gottesbeziehung. Denn Vers 39 unseres Sonntagsevangeliums bringt das wunderbar zum Ausdruck: „Wer das Leben findet, wird es verlieren; wer aber das Leben um meinetwillen verliert, wird es finden“.
Mit herzlichen Grüßen
Christine Petrowski
Gemeindereferentin
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11.06.2020
Fronleichnam
05.06.2020
Liebe Gemeinde,
aufgrund der positiven Entwicklung der Coronavirus-Infektionszahlen und damit verbundenen Lockerungen dürfen wir wieder Gottesdienste in unseren Kirchen feiern. Das ist wirklich eine frohe Botschaft für uns alle! Manche von Ihnen hatten bereits die Möglichkeit, am Wochenende an den Sonntagsgottesdiensten teilzunehmen. Es war für mich ein schönes Gefühl, die Kirche nicht mehr leer, sondern mit Ihnen in den Bänken zu sehen. Sie haben verantwortungsvoll und mit Vorsicht auf diese Einladung reagiert.
Toiletten
Obwohl die Zahl der möglichen Gottesdienstbesucher sehr begrenzt war, kamen zur Kirche nur wenige Menschen. Das kann ich gut nachvollziehen. Die Toiletten waren geschlossen, für viele war das der entscheidende Punkt, auf den Gottesdienst zu verzichten. Nun möchten wir Ihnen die Benutzung wieder ermöglichen. Das heißt konkret: im Notfall können Sie vor, nach oder während der Messe die Toilette nutzen. Falls das nicht deutlich ausgeschildert ist, sprechen Sie bitte die Ordner an, sie zeigen Ihnen die richtige Toilette.
1. Die Toiletten nutzen Sie auf eigenes Risiko und eigene Verantwortung.
2. Desinfizieren Sie bitte Ihre Hände.
3. Bitte nutzen Sie die Toiletten einzeln.
4. Bitte setzen Sie Ihre Maske auf, wenn mehrere Personen warten.
5. Nach dem Besuch der Toilette ist selbstverständlich das Waschen der Hände erforderlich.
Die Ordner oder die Reinigungskräfte werden nach dem Gottesdienst oder später die unfassbaren Flächen (Waschbecken, Türgriffe Toilettenraum und Pfarrheim, Deckel und Sitz der Toilette) reinigen.
Ich hoffe, solche Regelung kann manchen von Ihnen den Gottesdienstbesuch ermöglichen.
Wir fangen mit kleinen Schritten an. Wir sind abhängig von der Verordnung des Landes Niedersachsen und in manchen Bereichen vom Bistum Hildesheim. Lesen Sie bitte die neusten Informationen und Regelungen im Internet oder in der Presse nach.
Voranmeldung für die Sonntagsgottesdienste
Wir haben mit dem Sonntagsgottesdienst zuerst ohne Voranmeldung angefangen. Jetzt bitte ich Sie um Anmeldung für die jeweiligen Sonntagsgottesdienste! Die Teilnahme an den Werktagsgottesdiensten erfolgt OHNE Anmeldung.
Die Anmeldung (Name, Vorname, Telefonnummer oder die Adresse) erfolgt telefonisch über die folgenden Pfarrbüros:
St. Bernward: (0531 -70 22 03 10)
dienstags 15 - 17 Uhr
donnerstags 10 -12 Uhr
St. Cyriakus: (0531 - 680 39 40)
mittwochs und donnerstags 9 - 11 Uhr
Hl. Geist: (0531 - 5 222 5)
dienstags 14 - 16 Uhr
donnerstags 10 - 12 Uhr
Sie dürfen nur sich selbst oder Ihre Familie anmelden.
Wir feiern momentan Sonntagsgottesdienste in allen unseren Kirchen. Wir bieten Ihnen ebenso ab dem 9. Juni die Werktagsgottesdienste zu den üblichen Zeiten an. Die Gottesdienste in St. Bernward und St. Heinrich kommen später dazu.
Gebet - offene Kirche
Wir wollen Ihnen auch ein Gebet in der Kirche ermöglichen. Aufgrund der Nähe des Pfarrbüros und Gewährleistung der nötigen Kontrolle werden wir zuerst die St. Bernward-Kirche in den Bürozeiten für ein kurzes Gebet (maximal 15 Minuten) öffnen. In der Kirche dürfen sich gleichzeitig maximal 6 Personen aufhalten. Die Wahrung der Hygiene- und Abstandsregelung ist dabei erforderlich.
Firmung / Erstkommunion
Es ist sehr schade, dass der Corona-Virus alles so durcheinanderbringt. Aus diesem Grund wurde die geplante Firmung in Cyriakus und in St. Bernward in diesem Jahr abgesagt.
Für die eventuelle Erstkommunionfeier in diesem Jahr können wir Ihnen momentan kein neues Datum nennen.
Kommunionausteilung
Wir haben gleich mit der Feier der Heiligen Messen begonnen. Ein wesentlicher Teil der Eucharistie ist die Kommunionausteilung. Wir (die Priester) haben uns auf zwei Modelle geeinigt. In den Hauptkirchen werden die Hostien auf Tellerchen (kleine Schalen) gelegt. Die Gläubigen kommen einzeln nach vorn, nehmen selbst die Kommunion in die Hand, empfangen sie und kommen zurück auf die Plätze. In allen anderen Kirchen gibt es eine Handkommunion verteilt von einem Priester. Der Priester trägt eine Schutzmaske und zusätzlich Handschuhe. Vor dem Gottesdienst wird abgefragt, wer die Kommunion empfangen möchte. Es ist eine wichtige und praktische Frage, weil die Hostien dürfen im Tabernakel nicht aufbewahrt werden. Den Rest der Hostien müsste denn der Priester zu sich nehmen. Ich danke für Ihr Verständnis.
Fronleichnam
Eine kleine Hostie, ein ganz unscheinbares Stückchen Brot steht in der Mitte des Gottesdienstes und ganz besonders ein Fest, das wir bald feiern werden - Fronleichnam.
In diesem Jahr ist alles anders. Es gibt am Fronleichnamstag keine Fronleichnamsprozession. Fronleichnam werden wir in allen Kirchorten an dem darauf folgenden Vorabend bzw. Sonntagsmesse (13./14.Juni) feiern.
Jesus hat uns einmal zugesagt:
„Seid gewiss, ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt!“ (Mt 28,20).
Er hat uns nicht vergessen und verlassen.
An Fronleichnam kommt Jesus in unser Lebensfeld, um nach uns zu sehen, und er macht uns sein Angebot: „Kommt und seht!“ Fronleichnam ist die jährliche öffentliche Liebeserklärung Jesu an uns Menschen. In diesem Jahr bleiben wir leider in unseren Kirchen und dürfen unseren Glauben nicht in die Öffentlichkeit tragen. Ohne Prozession, ohne Altäre wird manchen von uns etwas fehlen. Trotzdem wollen wir Ihm Platz in unserem Leben, in unserem Herzen machen. Er geht mit uns, wir gehen mit Ihm und beantworten in unserem Glauben so seine Liebe.
· Er ist hier, wo wir miteinander leben und arbeiten.
· Er ist inmitten unseres ganz alltäglichen Alltags, wo unser Leben zerbricht und gelingt.
· Er ist unter uns, wo wir Sorgen mit uns selbst und unseren Kindern haben, dort, wo wir uns am Leben freuen und menschlich aufblühen.
· Er ist mitten unter uns, wo uns Leid und Krankheit fesseln, und dort, wo wir Heil und Hoffnung erfahren.
· Er ist bei uns, wo der Tod und die Trauer uns überfallen, und er ist bei uns, wo neues Leben geboren wird und zwischenmenschliche Beziehungen unser Leben bereichern und erfüllen.
· Er möchte uns und unsere kleine und große Welt verändern. Wie anders können wir ihm an diesem Fest antworten als uns niederzuknien vor Gott und mit Thomas von Aquin beten:
"Gott ist nah in diesem Zeichen: knieet hin und betet an.“
Ich wünsche uns allen ein gesegnetes Fronleichnamsfest. Möge uns dieses Fest wieder in Glauben stärken!
Herzliche Grüße an Sie und an euch liebe Kinder und Jugendliche
Ihr
Pfarrer Drabik
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30.05.2020
Pfingsten
Wir wünschen Ihnen ein gesegnetes Pfingstfest!
21.05.2020
Christi Himmelfahrt
16.05.2020
Sechster Sonntag der Osterzeit (A)
Weil wir einander lieben, halten wir Abstand und tragen wir Mund- und Nasenschutz. Vergangenen Sonntag war Muttertag. Weil wir auch unsere Mütter und Omas lieben, die nicht mit uns im selben Haushalt leben, waren wir angehalten, zu ihnen Abstand zu halten. Irgendwie paradox! Liebe verbinden wir normalerweise mit Nähe, Umarmung… Nun müssen wir aus Liebe das Gegenteil tun: Abstand halten.
Wir könnten nun diskutieren, ob das alles nötig ist. Wir könnten auch andere Umgangsregeln ersinnen und von der Regierung fordern, wie das manche tun. Regeln helfen aber nur, wenn sie für alle einsichtig und vollziehbar sind. Am Anfang der Coronakrise haben sich der eine oder andere darüber lustig gemacht. Erst als das Virus auch vor prominenten Politkern und hohen Beamten nicht Halt gemacht hat, und sich Personen infiziert haben, die meinten, die Vorsichtsmaßnahmen seien überzogen, sind die meisten kleinlaut geworden.
Wir mussten einen mehrere Wochen langen Lernprozess durchlaufen, um mit dieser für manche Mitbürger lebensbedrohlichen Situation angemessen umgehen zu können. Vor allem mussten wir und müssen wir immer noch lernen, die Vorschriften dem Sinn nach anzuwenden und sie von Woche zu Woche neuen Erkenntnissen gemäß anzupassen. Es reicht nicht aus, dass wir dem Buchstaben des Gesetzes Genüge tun.
GEBET:
Guter Gott, ich fühle mich nicht wohl und habe immer wieder Angst. So viele Fragen schießen durch meinen Kopf. Wie geht es jetzt weiter? Bleibe ich gesund? Habe ich auch schon den Virus? Wie geht es den erkrankten Menschen bei uns und überall? Mit all diesen Ängsten und Zweifeln komme ich zu Dir.
Ich bete für alle, deren Alltag jetzt massiv belastet ist und bitten um Heilung für alle Erkrankten. Sei den Leidenden nahe, besonders den Sterbenden. Tröste jene, die jetzt trauern, weil sie Tote zu beklagen haben. Gib den politisch Verantwortlichen Klarheit für richtige Entscheidungen.
Ich bete, dass die Zahl der Infizierten und Erkrankten abnimmt und hoffen auf eine baldige Rückkehr zur vertrauten Normalität.
Jesus, Du Herr und Bruder aller Menschen, Deine Gegenwart vertreibt jede Furcht, sie schenkt Zuversicht und macht uns bereit – offen und aufmerksam für das Leben. Jesus, wir vertrauen auf Dich! Heilige Maria, Mutter unseres Herrn, und alle heiligen Frauen und Männer, Nothelfer und Schutzpatrone unseres Landes, bittet für uns! Amen.
1. LESUNG - APG 8,5-8. 14-17
2. LESUNG - 1 PETR 3,15-18
EVANGELIUM - JOH 14,15-21
Wenn Jemand mich liebt,
wird er an mir festhalten……
Liebe Kinder und Jugendliche,
liebe Schwestern und Brüder.
Vor ein paar Jahren war wieder einmal Krieg zwischen Indien und Pakistan. Im Gebirge von Kargel, gab es viele tote und verletzte Soldaten auf beiden Seiten. Eine Gruppe von Katholischen Missionaren aus Indien wollten die verletzten Soldaten in den Kriegs-Orten im Lazarett besuchen, aber sie wurden nicht zu den verletzen Soldaten vorgelassen. Ein Missionar hatte plötzlich eine Idee. Er nahm Kontakt auf zu der Agentur, die immer in die Lager der verletzten Soldaten, die notwendigsten Medikamente und die Lebensmittel lieferte. Er sammelte viele kleine Spiegel und gab sie an die Agentur weiter, welche sie an die Soldaten übergeben sollte. Auf die Rückseite der Spiegel schrieb er den Text aus der Hl. Schrift Joh 3:16: Der Text lautete so: „Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn dahin gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben“. Der Missionar schrieb weiter dazu: „Wenn sie wissen wollen wem Gott so liebt, schauen sie auf die andere Seite des Spiegels.“ Jeder Soldat bekam nun einen Spiegel. Jeder Soldat der einen Spiegel bekommen hatte, las den Text auf der Rückseite des Spiegels, und schaute auf der anderen Seite in den Spiegel rein: Da sah jeder Soldat sein eigenes Gesicht. Die Erkenntnis dass sie von Gott geliebt werden, gab jeden von ihnen neuen Lebensmut und Trost.
Liebe Mitchristen, wir haben eben aus dem Johannes Evangelium gehört, in dem Jesus sagt: Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten. Was sind nun die Gebote Gottes? Die Gebote Gottes sind nichts anderes als Regeln, Vorschriften, Anweisungen Gottes, den Mitmenschen zu lieben, wie Jesus selber uns geliebt hat. Wir sollen den Menschen lieben, so wie Jesus uns geliebt hat. Jesus zeigt und beweist uns die Liebe zu Gott seinem Vater, durch sein Leiden, seinen Tod und seine Auferstehung das er für uns erlitten hat.
Geliebt und anerkannt zu werden ist das Grundbedürfnis jedes Menschen, welches ihn zu voller Menschlichkeit führt. Unsere Lebenserfahrungen zeigen, dass viele Kinder die in den lieblosen Lebensvoraussetzungen, wie Krieg und Streik aufwachsen als Problemkinder gelten. Sie leiden an Mangel von wahrer Liebe, mit welcher Gott liebt. Anders gesagt die Ich-Bezogenheit, ist der Grund aller Unordnungen in der heutigen Welt: Kriege, viele Scheidungen, Krach in der Ehe, Hass und Gewalt in den Familien, Hunger und Not viele Menschen.
„In jeder Liebe ist Opfer, denn in der Liebe wird der Egoismus in uns getötet,“ hat der Kirchenvater Augustinus einmal gesagt. „Egoismus“ / „Ich-Bezogenheit“ ist das größte Übel der heutigen Gesellschaft. "Die Menschen sind schlecht, sie denken an sich, nur ich denk an mich,“ so lautet ein Lied. Der Autor Albert Camus schreibt pessimistisch: „Ich habe in meinem Leben zumindest eine große Liebe gekannt, und ihr Gegenstand war jederzeit ich selbst...“. Die „Ich-Bezogenheit“ bedeutet immer für sich selbst zu denken. Die Liebe aber gibt immer, sie teilt aus. Die „Ich-Bezogenheit“ will nichts geben, nur empfangen.
„Wo die Güte und die Liebe wohnt, dort wohnt Gott“, so lautet ein Liedvers. Die Liebe verbindet den Menschen mit Gott und Gott mit den Menschen. Jesus selbst ist das Beispiel, dem wir nachfolgen sollen. Wenn wir in den Spuren Jesus gehen, wenn wir in Liebe, uns dem Geist Jesus und den anderen Menschen öffnen, dann kommen auch Glaube und Hoffnung an ihr Ziel, da bekommt die Welt ein neues Gesicht.
Für Jesus ist Gott die pure Liebe – absolut, unverlierbar, bedingungslos, selbstlos – die stets verzeihende Liebe. Dieser Gott wohnt nicht irgendwo fern im Himmel, sondern er wohnt in unserer Mitte, im Herzen der Menschen, in den Menschen, die einander lieben. Gott wohnt in uns Menschen. Wer in den Menschen den anwesenden Gott nicht erkennt, der wird den lieben Gott nirgends wo erkennen. Jeder Mensch ist ein Abbild Gottes, weil jeder Mensch ein Zeichen Gottes unendlicher Liebe ist. In jeden Mitmenschen kommt uns Jesus selbst entgegen, ihn sollen wir erkennen. Jesus erkennen und Jesus lieben bedeutet also mehr als Gefühl oder schöne Worte. Es bedeutet mit dem Herzen fühlen, sprechen und hören. Es ist die Aufgabe die wir haben, in jeden von uns die Anwesenheit Gottes zu erkennen. Diese Erkenntnis soll in uns wachsen, dass wir von Gott geliebt, gewollt und gebraucht sind. Lasst diese Erkenntnis uns allen neuen Lebensmut schenken, wie den Soldaten im Lazarett in der Anfangsgeschichte. Amen.
Segen
Zitat:
Verleihe uns, o Herr,
dass die Ohren, die deinen Lobpreis gehört haben,
verschlossen seien für die Stimme des Streites und des Unfriedens;
dass die Augen, die deine große Liebe gesehen haben,
auch deine selige Hoffnung schauen;
dass die Zungen, die dein Lob gesungen haben,
hinfort die Wahrheit bezeugen;
dass die Füße, die in deinen Vorhöfen gestanden haben,
hinfort gehen auf den Wegen des Lichtes;
und dass die Leiber, die an deinem lebendigen Leibe Anteil gehabt haben,
in einem neuen Leben wandeln.
Dir sei Dank für deine unaussprechliche Gabe.
(Malabar-Liturgie - Indien- 5. Jhdt.)
Ich wünsche Ihnen/euch einen gesegneten Sonntag.
Ihr/Euer Pater Alex
Der Gottesdienst kann hier auch als PDF heruntergeladen werden.
Liebe Gemeinde,
wir werden wieder unsere Gottesdienste feiern! Das ist zuerst eine gute Nachricht. Endlich! Nach einer langen Zeit ohne Eucharistiefeier trauen wir uns nach den Anordnungen und Vorschriften des Landes Niedersachsen und des Bistums Hildesheim unsere Gotteshäuser wieder zur Feier der Gottesdienste zu öffnen.
Ich möchte mich bei Ihnen herzlich bedanken für Ihre Geduld und Verständnis. In vielen Fällen ist diese Corona-Zeit mit Schmerz und Leid verbunden. Viele Familien sind durch Ihre existenziellen Probleme bedrückt. Es ist unser aller Wunsch, dass der verlorene Alltag einkehrt.
Was zuerst sehr optimistisch zu der Wiedereinführung von Gottesdiensten klinkt, ist nicht so einfach und nur unter bestimmten Bedingungen umsetzbar.
Wir müssen die nötigen Maßnahmen treffen, einiges organisieren. Wir werden mehrere Ehrenamtliche für die Ordnungsdienste finden müssen.
Es sind zwiespältige Gefühle, die uns begleiten. Einerseits möchten wir so schnell wie möglich das Alte wiederhaben aber andererseits bangen wir um unsere Gesundheit und wissen nicht wie es weiter geht. Aus diesem Grund empfiehlt unser Bischof Heiner lieber mit Vorsicht und ohne Eile dieses Angebot zu betrachten.
Ich habe in diesen Tagen die Vorstände der Gemeindegremien und der Polnischen Mission eingeladen. Wir haben zu diesem Thema beraten. Nach einem guten Gedankenaustausch und konstruktivem Gespräch sind wir zu dem Ergebnis gekommen, dass unsere Kirchen (nicht alle) ab dem 23. Mai für die Sonntags-Gottesdienste zu den gewohnten Uhrzeiten geöffnet werden.
Samstag, 18.00 Uhr, St. Cyriakus BS (Wortgottesdienst)
Samstag, 18.30 Uhr, St. Elisabeth Wendeburg
Sonntag, 9.30 Uhr, St. Cyriakus BS
Sonntag, 9.30 Uhr, St. Gereon Vechelde
Sonntag, 11.00 Uhr, St. Bernward BS
Sonntag, 11.00 Uhr, Hl. Geist BS
St. Hedwig und St. Heinrich BS – keine Gottesdienste
Die Werktagsgottesdienste werden voraussichtlich ab dem 08. Juni in manchen Kirchen aufgenommen.
Dass wir das tun, bedeutet nicht, dass die Gottesdienste in alter, vertrauter Form gefeiert werden können. Es gibt einige Einschränkungen:
1.
Wenn möglich, desinfizieren Sie ihre Hände vor dem Betreten der Kirche.
2.
Gottesdienste werden ohne Gesang gefeiert. Es ist nur das Orgelspiel gestattet. Bringen Sie trotzdem Ihr privates Gotteslob zum Gottesdienst mit (das Gotteslob in der Kirche ist nicht vorhanden). Wir brauchen es für das gemeinsame Gebet (Gloria, Glaubensbekenntnis usw.)
3.
Vor der Kirche und während des Gottesdienstes tragen Sie bitte eine Mund-Nasen-Bedeckung, die lediglich beim Kommunionempfang beiseite genommen werden darf.
4.
Achten Sie vor und in der Kirche darauf, stets mindestens 1,5 bis 2 m Abstand zu anderen Personen einzuhalten. Dies gilt insbesondere auf dem Weg zum Platz, während der Kommunion und beim Verlassen der Kirche.
5.
Beim Kommuniongang achten Sie auf die Hinweise der Ordner und des Gottesdienstleiters/Priesters. Der Kommunionempfang ist keine Pflicht für die Gläubigen. Wenn Sie es nicht mögen (z.B. aus hygienischen Gründen) bleiben Sie einfach währenddessen in der Bank sitzen.
6.
Die Kollekte können Sie nach dem Gottesdienst in ein Körbchen an der Tür abgeben.
7.
Sie betreten und verlassen die Kirche einzeln.
8.
Im Falle einer Coronavirus-Erkrankung sind wir verpflichtet nachzuweisen wer an dem Gottesdienst teilgenommen hat. Dazu brauchen Ihre Daten: Vorname, Nachname, Telefonnummer. Schreiben Sie das bitte auf einen Zettel und bringen ihn zum Gottesdienst mit. Die Daten werden vor der Kirche von einem Ordner eingesammelt oder in eine Box geworfen, dann in einem Umschlag im Pfarrbüro aufbewahrt und nach drei Wochen vernichtet.
9.
Manche haben sich schon lange nicht mehr gesehen und haben bestimmt ein Gesprächsbedarf. Bitte bilden Sie nach dem Gottesdienst und beim Verlassen der Kirche keine Ansammlungen!
10.
Aus hygienischen Gründen dürfen (ohne Ausnahme) keine Toiletten in den Kirchen und Pfarrheimen geöffnet und benutzt werden.
11.
Die Pfarrheime bleiben so wie bisher geschlossen und es finden keine Veranstaltungen statt.
Das alles klingt vielleicht abschreckend. Es ist besser für die Menschen, die zu den Risikogruppen gehören, unter solchen Umständen zu Hause zu bleiben. Sie haben mittlerweile viele guten Erfahrungen mit verschiedenen TV-Gottesdiensten oder Internet-Gebetsangeboten gemacht.
Mir ist bewusst, solche Formen ersetzen keineswegs die Teilnahme an dem Gottesdienst in der Kirche. Ich hoffe und bete darum, dass diese schwierige Situation schnell sein Ende findet.
Es gibt keine 100%ige Garantie, dass wir uns in der Kirche nicht anstecken können. Wir werden natürlich nach den Vorschriften handeln um das mögliche Risiko zu minimalisieren.
Aus diesem Grund muss die Zahl der Gottesdienstbesucher begrenzt werden. Für unsere Kirchen gelten die folgenden maximal möglichen Besucherzahlen (inklusive der Küster, der Ordner, der Lektor und der Organisten):
St. Bernward - 49
St. Heinrich - 36
St. Hedwig - 21
St. Cyriakus - 48
Hl. Geist - 34
St. Elisabeth - 18
St. Gereon - 14
Sie sehen, die Zahlen sind gering. Wir wollen erst einmal auf die Anmeldung zum Gottesdienste verzichten. Falls sich dieses Verfahren als ungeeignet herausstellt, werden wir eine andere Lösung finden müssen.
Ich bitte Sie diesbezüglich um eine vernünftige und durchdachte Entscheidung. Wir brauchen viel Geduld und machen zuerst kleine Schritte. Haben Sie auch Verständnis und respektieren Sie bitte, dass die Ordner nur die genehmigte Zahl der Personen in die Kirche einlassen werden. Die Übrigen müssen leider zurück nach Hause gehen. Die Plätze in der Kirche werden markiert und Sie werden auf Ihren Platz hingewiesen.
Für die Zukunft können wir nicht planen. Das Ende der Corona-Krise ist nicht in Sicht. Die Situation ist dynamisch und ändert sich jede Woche. Ich werde Sie über wichtige Neuigkeiten und Änderungen informieren. Beachten Sie bitte die Aktuelle Hinweise auf unserer Internetseite, in den Schaukästen der Gemeinden und in den Medien.
Ich wünsche Ihnen viel Kraft und Zuversicht, die schwierige Zeit durchzustehen. Wir machen jetzt einen kleinen, vorsichtigen Schritt nach vorn, damit wir morgen hoffentlich viel größeren Schritten entgegensehen.
Verbunden im Gebet verbleibe ich mit den besten Grüßen
Ihr Pfarrer Drabik
Der Brief kann hier auch als PDF heruntergeladen werden.
Der Aushang des Bistums Hildesheim mit Hinweisen zur Teilnahme an Gottesdiensten kann hier heruntergeladen werden.
09.05.2020
Fünfter Sonntag der Osterzeit (A)
Der Gottesdienst steht nachstehend zum Download zur Verfügung:
Gottesdienst Teil 1
Gottesdienst Teil 2
Liebe Mitchristen,
nun hat endlich der Frühling mit seinen frohen und frischen Farben Einzug gehalten. Als Teil der Natur blühen wir Menschen mit auf. Zwar hat uns die Corona-Zeit zu einer neuen Art der Demut und Bescheidenheit bewegt, aber die neu gewonnenen Erkenntnisse werden sich erst im gelebten und zu gestaltenden Alltag bewähren und zeigen.
Die Natur, jeder neue Tag ist uns geschenkt. Besonders nach Krisen und in Tagen der existentiellen Not wird uns das außergewöhnlich bewusst. Geschenke betonen das Leben. Letztlich ist unser Leben ein einziges Geschenk. Was machen wir daraus? Hat mein Leben in diesem Moment ein Sinn? Oft habe ich den Eindruck: Erst wenn schwierige Zeiten vorbei sind und der Vergangenheit angehören, ich wieder gut durchatmen kann, komme ich auch mit der Gegenwart besser zu recht, bin wieder viel gegenwärtiger im Hier und Jetzt. Das gibt neue Kraft, neue Zuversicht.
Jetzt, das kann ein Blick in unsere ÜPE-Gemeinden sein (ÜPE: überpfarrlicher Einsatz). Nach acht Monaten des Sich-gemeinsam-auf-den-Weg-Machens sind schon viele Termine miteinander erlebt worden. Planungen, gemeinsame Absprachen, Konzepte erden in den Gremien und Gruppen miteinander bedacht und ausgewertet. Die Motivation ist hoch – das ist nicht selbstverständlich und dafür sind Pfarrer Drabik, Pater Alex und ich allen ehrenamtlich Engagierten sehr, sehr dankbar.
Es wird nach wie vor ein Ringen um gutes Bewährtes, aber euch die spannende Spagatfrage geben: Wie können aber auch gleichzeitig zukunftsorientierte und not—wendende Vereinbarungen getroffen werden, so dass sich möglichst viele Menschen in unseren ÜP-Gemeinden angesprochen und eingeladen fühlen?
Mir hilft eine konkrete und direkte Aussage bei dieser ÜPE-Thematik von unserer Werkwoche in Hildesheim, wo wir im November 2019 als ÜPE-Team eine Woche eine intensive Einführung erlebten. Ein Verantwortlicher des Leitungsteams sagte: „Wir können ihnen hier leider kein fertiges Konzept für die ÜPE mitgeben. Aber wir möchten gern mit ihnen Suchende sein“.
Ja, natürlich ist es oft einfacher, ein erprobtes Programm in die Tat umzusetzen, aber oft machen wir auch die Erfahrung: „Nein, das Programm passt für uns nicht!“ Vorgegebenes sollte so flexibel sein, dass es in der neuen Situation passt. Und es bedeutet, miteinander nach Strategien und Wegen zu suchen, auf dem möglichst viele Menschen mitgehen können. Zeit und Geduld sind dabei sicher auch gefragte Zutaten.
Jetzt ist Mai. Für uns Christen ist es mit Oktober der Monat der frohmachenden Marien-Verehrung. Maria möchte uns in allen unseren großen und kleinen Nöten und Anliegen helfen. Maria ist eine wunderbare Fürsprecherin. Jede und jeder von uns durfte schon das wunderschöne Erlebnis haben: Maria hilft! Die Gottesmutter hatte für das Leben mit Jesus auch keinen vorbereiteten Plan – ihr half das tiefe Vertrauen, dass Gott an ihrer Seite ist und bleibt.
So lade ich Sie von Herzen ein, Ihre persönlichen Bitten der Gottesmutter anzuvertrauen. Das Gebet hat eine wunderbare Wirkung. In jedem Gebet kann etwas von unserer menschlichen Schönheit neu aufleuchten und manchem Problem ist dadurch die Schwere genommen.
Unser Leben – auch in der ÜPE – braucht einen langen Atem, die ständige und stete Rückbildung an Gott. Dabei wird uns Maria helfen: Maria, Mutter unseres Herrn, bitte für uns.
Mit herzlichen Grüßen
Christine Petrowski
Gemeindereferentin
Der Brief kann hier auch als PDF heruntergeladen werden.
02.05.2020
Vierter Sonntag der Osterzeit (A)
Heute ist der „Vierte Sonntag der Osterzeit “. An diesem Tag würden zwei Erstkommunionfeiern gefeiert (in St. Bernward, Heidberg und in St. Gereon, Vechelde). Aber in diesem Jahr ist alles anders. Das Jahr 2020 steht aktuell im Schatten der Corona Pandemie und leider fällt die Erstkommunion 2020 in diese für alle so schwierige Zeit. Aber die Erstkommunion 2020 entfällt nicht gänzlich. Man darf davon ausgehen, dass die Kommunion 2020 in jedem Fall erst nach den großen Sommerferien stattfinden wird. Wir hoffen die Feier wird trotz aller Widrigkeiten, schön und unvergesslich. Wir wünschen unseren Kommunionkinder Gottes segnen. Bleibt ihr gesund und „stay Safe“.
Nicht nur die Kommunion leidet 2020 unter den Folgen von Corona. Wer seine kirchliche Trauung in den nächsten Monaten hat, muss aktuell ebenso neu planen und selbst Beerdigungen finden nur unter klaren gesetzlichen Auflagen statt.
Wir sehen immer noch dunkle Wolken. Vieles musste verschoben werden, vieles ist noch mit Angst besetzt. Doch nach Tagen mit Einschränkungen macht sich Hoffnung breit. Wie es jetzt wohl weitergeht? Wie sich Normalität anfühlt? Wie wir mit Corona weiterleben?
Das Corona Virus hält die Welt in Atem und aktuell ist noch kein Zurück zur Normalität absehbar. Wir alle sind angehalten uns in diesen Krisenzeiten solidarisch zu verhalten und ein jeder kann seinen Beitrag leisten, um im Kampf gegen Corona zumindest Zeit zu gewinnen.
Gebet für die Kommunionkinder
Herr, Jesus Christus, wir bitten dich für unsere Kommunionkinder. Sie sind auf dem Weg zur Begegnung mit dir. Du rufst sie, dich sollen sie lieben lernen. Du willst ihr Freund sein und ihr Leben begleiten. Du willst ihnen dein Leben schenken. Du willst dich selbst schenken. Guter Jesus, wir bitten dich, schenke unseren Kindern eine tiefe Sehnsucht nach dir. Lass alle, die unsere Kommunionkinder begleiten, die Eltern und Gruppenleiterinnen und unsere ganze Pfarrei ein waches Herz haben für deine Liebe, damit du uns erfüllen kannst. Jesus, unser Gott und Heiland, in einer Zeit der Belastung und der Unsicherheit für die ganze Welt kommen wir zu Dir und bitten Dich: Hilf, dass wir uns innerlich nicht voneinander entfernen. Stärke in allen die Fantasie, um Wege zu finden, wie wir miteinander in Kontakt bleiben. Amen.
1. LESUNG - APG 2,14A. 36-41
2. LESUNG - 1 PETR 2,20B-25
EVANGELIUM - JOH 10,1-10
Die Schafe hören auf seine Stimme…. Und die folgen ihm….
Er ruft die Schafe, einzeln beim Namen……
Ich bin die Tür…..
Liebe Kinder und Jugendliche,
liebe Schwestern und Brüder!
Es sind heute nur wenige Sätze, die uns Jesus im Johannes-Evangelium sagt, aber genau deshalb lohnt es sich, darüber Satz für Satz genauer nachzudenken. Da sich heute viele mit dem Symbol des Hirten und der Schafherde schwertun, sollten wir diese Sätze, die Jesus da spricht, am besten gleich direkt auf uns selbst beziehen:
„Die Schafe hören auf seine Stimme“, sagt Jesus Christus also zu uns ganz persönlich. Und weiter: „Sie kennen seine Stimme und folgen ihm.“ Auf Jesus hören ist wesentlich. Wir tun es, wenn uns die Heilige Schrift, vor allem das Evangelium zum Lebensbegleiter wird, wenn wir immer wieder darin lesen und uns von der Botschaft, die darin enthalten ist, persönlich ansprechen lassen.
Jemanden kennen bedeutet, ihn wertschätzen, seine Würde und Einzigartigkeit wahrnehmen. In den Konzentrationslagern des Nationalsozialismus und in den vielen anderen Gefangenenlagern der Welt wurden und werden die Menschen zu Nummern degradiert. Mit dem Namen wird ihnen damit auch ihre Würde genommen. Der Mensch ist nichts mehr wert, er ist nur noch eine Nummer. Das genaue Gegenteil davon erfahren wir Jesus Christus: Er kennt mich mit meinem Namen, er spricht mich an, er achtet meine Würde und Einzigartigkeit, und er lädt mich dazu ein, ihm zu folgen.
Der heilige Franz von Sales, der Patron meines Ordens, fasst dies mit den Worten zusammen: „Wenn Gott einen Menschen … beruft, dann verpflichtet er sich auch …, ihm alles Notwendige zu geben, damit er seinen Beruf vollkommen erfüllen kann. Beruft er einen Menschen zum Christentum, dann verpflichtet er sich, ihm alles zu geben, damit er ein guter Christ sein könne“ (DASal 2,266-267).
Weiter sagte Jesus: „Ich bin die Tür“. Türen begegnen uns Tag für Tag. Die geschlossene Tür gewährt Schutz, Wärme, Stille, Geborgenheit, Abgeschlossenheit, Gefahrlosigkeit, Sicherheit und Beglückung. Die geschlossene Tür kann aber auch Zeichen der Verschlossenheit, Lieblosigkeit, Trennung, Rivalität, und Feindschaft sein. Die Türen können verbinden, die Türen können trennen. Eine offene Tür ist eine einladende Geste der Aufgeschlossenheit, Freundschaft, Offenheit, Bekanntschaft und Liebe. Wir erleben, dass viele Firmen und Einrichtungen einen Tag der „Offenen-Tür“ veranstalten, dabei wird die Kundschaft eingeladen, um weitere geschäftliche Kontakte zu erhalten und zu schließen, damit sie sich darstellen und gute Geschäfte machen können.
"Ich bin die Tür … wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden, sagt Jesus. Das heißt: „Bei mir sollt ihr nicht vor verschlossenen Türen stehen, nicht „draußen vor der Tür“ bleiben. Diejenigen die diese Einladung Jesus wahrnehmen, brauchen nicht draußen, vor einer zugesperrten Tür, ohne Liebe und Leben, in der Kälte und Dunkelheit bleiben.
Als Gläubige, versuchen wir durch diese Tür, welche der Auferstandene Herr selber ist, zu gehen. „Wer glaubt ist nie allein“, sagst Papst Benedikt XVI. Wer also glaubt gehört zur Gemeinschaft der Glaubenden. Gemeinsam sind wir aufgerufen für einander da zu sein. Einander Hirte sein. Die Eltern für ihre Kindern, Ehepartner miteinander, Freunde füreinander, die Verantwortlichen in der Politik zum Wohl ihres Volkes, die Verantwortlichen in der Kirche für die Gemeinschaft der Glaubenden. In unseren Herzen Türen öffnen die herausführen aus allem was uns zurück hält, aus allem was uns gefangen hält, wie Lieblosigkeit, Egoismus, Hass, Hab- und Ich-Bezogenheit.
Franz von Sales sagt darüber in einer Predigt: „Unser Herr kommt selbst, um uns zu lehren, was wir tun müssen. Er ist der gute Hirte (Joh 10,11) und der überaus liebenswürdige Schäfer unserer Seelen, die seine Schafe sind, für die er so viel getan hat. Wie glücklich werden wir sein, wenn wir ihn getreu nachahmen und seinem Beispiel folgen, das er uns gibt“ (DASal 9,212).
Jesus zeigt sich uns also als der gute Hirte, der uns persönlich kennt. Wir gehören ihm und er gehört uns. Er beschützt uns, er rettet uns, er schenkt uns das Leben. Ich vertraue ihm und folge ihm. An der Hand Jesu haben das Böse und der Tod keine Macht mehr über mich. Wer zu Christus gehört, der ist in Gott geborgen.
Das sind die entscheidenden Aussagen, die uns Jesus heute mitgibt. Lassen wir uns davon ansprechen – und hören wir darauf mit ganzem Herzen. Amen.
Segen
Gabi Ceric (2011)
Wie der gute Hirte sei der Herr vor dir,
um dir den rechten Weg zu zeigen.
Wie der gute Hirte sei der Herr neben dir,
um dich auf den Arm zu nehmen
und dich zu tragen, wann du es nötig hast.
Wie der gute Hirte sei der Herr bei dir,
um dich zu verteidigen, wenn andere über dich herfallen.
Wie der gute Hirte sei der Herr unter dir,
um dich aufzufangen, wenn du fällst
oder aus dem Loch zu befreien, wenn du hineingefallen bist.
Wie der gute Hirte sei der Herr mit dir:
Es segne und behüte dich der allmächtige und gütige Gott,
der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.
Ich wünsche Ihnen/euch einen gesegneten Sonntag!
Ihr / Euer Pater Alex
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Glocken läuten im Bistum Hildesheim ab dem 1. Mai um 18:00 Uhr
Angelusgebet
Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft,
und sie empfing vom Heiligen Geist.
Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir. Du bist gebenedeit unter den Frauen, und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus.
Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder, jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.
Maria sprach: Siehe, ich bin die Magd des Herrn;
mir geschehe nach deinem Wort.
Gegrüßet seist du, Maria...
Und das Wort ist Fleisch geworden
und hat unter uns gewohnt.
Gegrüßet seist du, Maria...
Bitte für uns, heilige Gottesmutter, dass wir würdig werden der Verheißung Christi. Lasset uns beten: Allmächtiger Gott, gieße deine Gnade in unsere Herzen ein. Durch die Botschaft des Engels haben wir die Menschwerdung Christi, deines Sohnes, erkannt. Lass uns durch sein Leiden und Kreuz zur Herrlichkeit der Auferstehung gelangen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.
Der Brief des Bistums Hildesheim vom 27.04.2020 kann hier auch als PDF heruntergeladen werden.
Liebe Gemeinde,
bei strahlendem Sonnenschein und angenehmer Temperatur sind viele Menschen trotz der Corona-Pandemie draußen unterwegs und genießen das tolle Wetter. Nach einem Gottesdienst in der leeren St. Bernward-Kirche mache ich mich ebenso auf den Weg und fahre eine kleine Strecke mit dem Fahrrad. Viele Spaziergänger, Fahrradfahrer und Jogger sind in den Parks unterwegs. Ich beobachte, es sind vor allem junge Menschen und Familien mit Kindern aber wenig ältere Menschen, die das schöne Wetter nutzen und nach draußen gehen. Natürlich muss man in der Zeit die nötigen Maßnahmen befolgen um die Ansteckungsgefahr zu meiden. Die ältere Generation ist hier besonders gefährdet. Trotzdem bewegt mich die Frage und lässt mich nicht zur Ruhe kommen: Wo sind sie? Was machen sie gerade am „Tag des Herrn“ in ihren Wohnungen und Häusern? Mir bleibt nur die Hoffnung, dass sie in dieser schweren Zeit gut versorgt sind, dass sie Menschen finden, die Ihnen helfen können. In unserer Pfarrei sind viele, die das gerne tun, die helfen, die unterstützen, die z.B. Schutzmasken nähen, Pfarrbriefe verteilen, die Zeit schenken, die an die Mitmenschen denken. Viele kleinen Zeichen, Zeichen der Hoffnung und der Nächstenliebe erleben wir in unserer Pfarrei. Wir hoffen, dass sich die aktuelle Lage so schnell wie möglich entspannt und der normale Alltag wieder einkehren kann!
Unsere Kirchen müssen leider momentan geschlossen bleiben. Wir behelfen uns mit verschiedenen Internet-Angeboten. Man kann auf unserer gut gepflegten Internetseite aktuelle Informationen und verschiedene Gebetshilfen finden. Wir bereiten für jeden Sonntag einen Gottesdienst vor. Der Newsletter erscheint ebenso regelmäßig. Das ist auf jeden Fall eine Brücke, mit der wir versuchen den Kontakt aufrechtzuerhalten. Es kann natürlich nicht eins zu eins das ersetzen, was für uns Christen wichtig ist, nämlich die Gemeinschaft, die Zusammenkunft von Angesicht zu Angesicht.
Dieses Angebot gilt nur für diejenigen, die das Internet haben. Einige, und hier denke ich vor allem an die ältere Generation, haben keinen Zugang zum Internet, sie können das alles nicht verfolgen und wissen nicht, was in unserer Kirche, in unserer Gemeinde passiert. Wir (Pater Alex, Kaplan Kevin und ich) feiern in den leeren Kirchen Gottesdienste, wir beten für sie und warten sehnsüchtig auf die Lockerung der Maßnahmen, die Ihnen ermöglichen wieder die Kirche zu besuchen, die Heilige Messe mitzufeiern und teilzunehmen an die Aktivitäten, die unsere Pfarrei bietet.
Ein irischer Segensspruch sagt:
„Das Sonnenlicht soll auf dein Fenstersims scheinen und dein Herz voll Gewissheit sein, dass nach jedem Unwetter ein Regenbogen leuchtet“.
Licht kann nur da wirken, wo Dunkelheit ist. Nur dann erfahren wir ganze Schönheit. Gott wird immer dafür sorgen, dass wir nicht im Schatten bleiben. „Dann bei dir ist die Quelle des Lebens, und in deinem Lichte sehen wir das Licht“, verheißt der Psalmist.
In diesem Sinne grüße ich die ganze Gemeinde, vor allem die Seniorinnen und Senioren und hoffe auf ein schnelles Wiedersehen in unseren Kirchen.
Ihr Pfarrer D. Drabik
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26.04.2020
Dritter Sonntag der Osterzeit
L 1: Apg 2,14.22 – 33
APs: 16,1-2 u. 5.7-8, 9-10 (R: 11a)
L 2: 1 Petr 1,17-21
Ev: Joh 21,1-14
„Am Pfingsttag trat Petrus auf, zusammen mit den Elf, er erhob seine Stimme … Ihr Juden … achtet auf meine Stimme.“ (Apg 2,14)
Liebe Mitglaubenden,
die Juden sollten auf die Stimme Petrus achten. Denn es ist eine Stimme, die von Jesus spricht, dem Auferstandenen, „den Gott beglaubigt hat“ und zwar „durch Machttaten, Wunder und Zeichen….“ Sogar hat Gott diesen Menschen von den Wehen des Todes befreit und auferweckt. Hier denn ist ein Mensch, der es auch dem Tod unmöglich war ihn festzuhalten, weil er allmächtig ist! (Apg 2,22 u. 24).
Wahrhaftig wurde er durch die Hand von Gesetzlosen ans Kreuz geschlagen, und zwar, umgebracht. Dies geschah aber nach dem Willen des Vaters. Es konnte geschehen besonders, weil er selbst sich für uns hingeben wollte. Aus seiner großen Liebe mochte er sich für uns sühnen. Darum lässt ihn aber der gerechte Vater auferstehen und jetzt auf einem allumfassenden, ewigen Thron sitzen.
Daher sollen wir uns nie bei jedem Wetter verängstigen lassen. Nichts mehr darf uns Bange machen, komme, was da wolle. Auch derzeitige Epidemie – das Corona Virus! Unser Elend, unsere Schwierigkeiten sollen wir nicht überlegen – die Sachen, die uns Angst und mutlos machen. Wir brauchen uns nur gegen sie zu schützen. Denn wahr ist der Spruch: Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott.
Wie andere Grässlichen sollen wir das Corona nicht betrachten, sondern die Auferstehung Christi. Die Sorge hilft nicht, sondern verschlechtert die Not. Die Sorge um Gesundheit verschenkt das Wohlsein nicht, sondern verschlimmert sie. Die Unruhe um Arbeitsplatz schafft keine Stelle, sondern bedrückt den Menschen. Die Besorgnis über das Essen füllt den Bauch nicht, stattdessen entleert sie ihn schneller. Und nur schnell verzehrt das Hochdrehen der Motor den Kraftstoff. Ebenso die Sorge, die Angst, der Ärger und die Besorgnis. Seht! Sie verzehren die Kraft schnell. Uns machen sie krank und verwirrt. Sie verkürzen uns nur das Leben.
Ganz anders ist die Betrachtung des Auferstandenen. Denn wir wissen, dass er uns unendlich liebt! (Joh 13,1). Er - der für uns bereitwillig starb! (Rom 5, 6-8). Gibt es dann größere Liebe, als wenn einer sein Leben für andere hingibt? (Joh 15,13).
Außerdem sitzt Christus nun zur Rechten des Vaters - auf einen allumfassenden, ewigen Thron. Alles wird ihm unterworfen. Das Los vom jedem und allem hält er in seinem göttlichen Hand. In unserer Mitte gegenwärtig, er führt selbst die ganze Geschichte der einzelnen und der Völker zur Güte, zu ihrer besten Vollendung (Mk 16,19. Apg 7,55-56. Offb 19,16. 1 Tim 6, 15).
Die Betrachtung dieses Auferstandenen Herrn erweckt Hoffnung, verleiht Mut, verstärkt den Glauben und vertieft die Nächstenliebe, und so, stellt sie die Ruhe wieder her. Mehr noch schenkt sie uns den Sieg über das Böse und vereint uns sogar mit dem Vater. Verständlich also befreit sie von Sorge, Ärger, Angst, Wut und Unruhe. Die Osterfreude ist also klar größer als jeder menschliche Grund zu Angst und Traurigkeit. Ja, weil der auferstandene Christus jedes Ereignis, jede Epidemie auch das Corona Virus mit seinem Sieg kennzeichnet.
Elend möge uns nicht trüben. Wir sollen uns nicht einmal von Zweifel und Mutlosigkeit befallen lassen. Leben wir lieber immer in der österlichen Freude. Denn der Auferstandene, der uns mit eigenem Blut losgekauft hat, ist unser Herr und unser ganzes Glück (Ps. 16,1).
Damit wir uns von diesem göttlichen Glück erfassen lassen, brauchen wir nur auf Petrus Worte zu achten. Wir brauchen nur den auferweckten Christus beständig vor Augen zu stellen, wie David (Ps 16,8); ebenso ein Leben in Gottesfurcht zu führen, wie die Heiligen. Also pflegt den Umgang mit ihm, dem Auferstanden (wie die Emmaus Jünger) durch die Betrachtung und erhalt alles von ihm durch das Gebet.
Denn, wer sich auf Gott verlässt, der findet alles in Gott.
Euch allen einen gesegneten, österlichen Sonntag,
Kaplan Kevin Achu
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18.04.2020
Zweiter Sonntag der Osterzeit (Weißer Sonntag)
Die Gemeinde lebt vom Glauben an Christus, den Auferstandenen. Dieser Glaube ist Staunen und Freude, er ist dank und Treue. Wer sich von der Gemeinde absondert, hat es schwer mit dem Glauben. Der Glaube lebt nicht vom Grübeln, sondern vom Hören., vom gemeinsamen Gotteslob und Gottesdienst, auch von den gemeinsamen Aufgaben.
Lasset uns Beten:
Barmherziger Gott,
durch die jährliche Osterfeier
erneuerst du den Glauben deines Volkes.
Lass uns immer tiefer erkennen,
wie heilig das Bad der Taufe ist,
das uns gereinigt hat,
wie mächtig dein Geist,
aus dem wir wiedergeboren sind,
und wie kostbar das Blut, durch das wir erkauft sind.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, unsern Herrn.
Lesung:
1. Lesung vom 2. Ostersonntag, Lesejahr A: Apg 2,42-47
2. Lesung vom 2. Sonntag der Osterzeit, Lesejahr A: 1 Petr 1,3-9
Evangelium vom 2. Sonntag in der Osterzeit: Joh 20,19-31
„Thomas antwortete Jesus: Mein Herr und mein Gott! Jesus sagte zu ihm:
Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben“.
Liebe Kinder und Jugendliche, liebe Schwestern und Brüder.
Wer kennt das nicht: Man fühlt sich allein in einem Raum und plötzlich ist jemand da, mit dem oder mit der man nicht gerechnet hat? "Hast du mich jetzt erschreckt!" heißt es dann und man ist erleichtert, wenn der oder die Unerwartete eine vertraute Person ist. Der Schrecken muss wohl umso größer sein, wenn diese Person fremd ist oder man sich nicht vorstellen kann, wie sie hereingekommen ist. So muss es wohl auch den Jüngern ergangen sein, als da plötzlich Jesus in ihrer Mitte war, obwohl sie sich aus Furcht vor Verfolgung eingeschlossen hatten.
Jesus öffnet verschlossene Türen … er ist unser Türöffner, der zu uns kommt, auch dann, wenn wir uns vor ihm verschließen.
Das Zweite: Jesus wünscht uns den Frieden. Ja, er sagt uns noch viel mehr zu: Er wünscht „Schalom“, das bedeutet Frieden, Leben in Vollendung.
Und Jesus sendet uns und haucht uns mit Heiligem Geist an. Wir sind also gesendet und mit Heiligem Geist erfüllt, um diese Sendung in der Welt vollbringen zu können.
Und worum geht es dabei ganz besonders? Es geht um Vergebung und Versöhnung. Es ist die Grundaufgabe christlichen Lebens, so wie wir es auch in jedem Vaterunser beten: „Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.“ Dazu sind wir gesendet, dazu sind wir mit Heiligem Geist begabt.
Der heilige Franz von Sales, der Patron meines Ordens, fragt sich in einer Predigt: „Der Heiland tritt ein, grüßt [seine Jünger] und zeigt ihnen seine Hände und seine Füße. Warum das?“ Und er antwortet: „Um ihren Glauben zu festigen“. Darin liegt also der Grund, warum Jesus das tut: Er möchte dadurch nicht nur den Glauben der Apostel damals, sondern unser aller Glauben hier und heute stärken.
Und was ist, wenn wir das alles gar nicht wollen? Oder noch schlimmer, wenn uns diese ganze Botschaft des Auferstandenen gar nicht interessiert? Wenn die Realität eine ganz andere Sprache spricht als Freiheit, Friede, Versöhnung – Leben in Vollendung? Wenn uns das nur wie leere Worte vorkommt, weil wir sie nicht glauben können?
Auch dafür gibt uns das heutige Evangelium eine Antwort am Beispiel des Apostel Thomas. Jesus reagiert auf dessen Unglauben, auf dessen Zweifel, nicht mit Ablehnung, sondern mit Barmherzigkeit.
Jesus kommt noch einmal, er gibt also nicht auf und er geht auf den Unglauben und Zweifel Schritt für Schritt ein, ganz behutsam: Streck deine Finger aus – leg deine Hand in meine Seite – und dann sei nicht ungläubig, sondern gläubig.
Das Evangelium sagt nicht, wie lange dieses behutsame aufeinander zugehen gedauert hat. Bei manchen Menschen kann das sicher viele Jahre dauern, vielleicht sogar ein ganzes Leben lang. Und es ist nicht gesagt, ob es irgendwann auch funktioniert … aber Jesus ist da, er breitet seine Arme aus und will sich berühren lassen, an seinen Händen, an seinem Herzen.
Thomas schafft das und ist überwältigt: „Mein Herr und mein Gott“. Mehr Worte bringt er nicht heraus, aber diese wenigen Worte genügen vollkommen. Es ist nicht das große Glaubensbekenntnis der Christinnen und Christen nach den Konzilien von Konstantinopel und Nicea, und es ist auch nicht das apostolische Glaubensbekenntnis, das wir Sonntag für Sonntag, und manchmal auch am offenen Grab auf einem Friedhof beten, es ist sein ganz persönliches Glaubensbekenntnis. Fünf Worte, die sein Leben ändern: „Mein Herr und mein Gott“.
Glücklich sind die, die sich mit dem Glauben an Jesus und seine Auferstehung leichter tun. Die nicht sehen, und doch glauben. Aber die anderen, die sich schwer damit tun, die bekommen auch immer wieder ihre Chance. Und so schenkt uns der heilige Franz von Sales ein sehr schönes Ostergebet mit folgenden Worten:
„Gütiger Jesus, gib, dass wir den Frieden annehmen, den du bringst, und lass uns deine Wunden sehen […] Gib, dass wir anstelle des Glaubens das Schauen, anstelle der Hoffnung den Besitz und anstelle der unvollkommenen Liebe die vollkommene Liebe besitzen, deren wir uns in alle Ewigkeit erfreuen werden“.
Amen.
Segen
Gott mache die Tore deiner Seele weit
und öffne die Türen zu deinem Herzen,
dass die heilenden Kräfte dich durchströmen
und sich in dir ausbreiten können.
Gott breite in dir die Zweige der Hoffnung aus,
dass der Friede in dich einziehen kann
und deine Seele zur Ruhe kommt.
(Zitat 2008 - Christa Spilling-Nöker)
Ich wünsche Ihnen/euch einen gesegneten Sonntag!
Ihr/Euer Pater Alex
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16.04.2020
Liebe Gemeinde,
ich bekomme in der letzten Zeit immer wieder Mails mit der Anfrage bezüglich der Beichte. Wie geht das mit der Beichte, wann kann ich wieder zur Beichte gehen, geht das überhaupt?
Wir befinden uns in einer besonderen Ausnahmesituation. Die Corona-Pandemie stellt uns mit Blick auf den Sakramentenempfang vor besondere Herausforderungen. Soziale Kontakte werden stark beschränkt auch im kirchlichen Bereich. Die Corona-Krise macht es fast unmöglich, einen Priester aufzusuchen, um zu beichten und die Lossprechung zu erhalten.
Es gibt allerdings die Möglichkeiten, sich mit Gott zu versöhnen!
Daran hat uns Papst Franziskus in der letzten Zeit erinnert. Allen, die heute fragten „Padre, wie kann ich denn jetzt einen Beichtvater finden“, antworte er: „Tu das, was der Katechismus sagt!“ Und das sei „sehr klar“:
„Wenn du keinen Priester zum Beichten findest, dann sprich mit Gott – er ist dein Vater –, sag ihm die Wahrheit und bitte ihn aus ganzem Herzen um Vergebung.“
Dann solle man ein Bußgebet formulieren und versprechen, bei der ersten sich bietenden Gelegenheit die Beichte abzulegen. „Und sofort wirst du zurückkehren in die Gnade Gottes… Ein gut gemachter Bußakt, und unsere Seele wird wieder weiß wie Schnee.“
Im Katechismus der Katholischen Kirche findet sich das, was Franziskus angesprochen hat, unter den Nummern 1451 und 1452. „Vollkommene“ Reue, so heißt es da wörtlich, „lässt die lässlichen Sünden nach“. Sie erlange sogar die Vergebung der Todsünden, „wenn sie mit dem festen Entschluss verbunden ist, sobald als möglich das sakramentale Bekenntnis nachzuholen“. Als vollkommen gilt die Reue, wenn sie „aus der Liebe zu Gott, der über alles geliebt wird, hervorgeht“, so der Katechismus. Und er zitiert das Konzil von Trient mit den Worten, Reue sei „der Seelenschmerz und der Abscheu über die begangene Sünde, verbunden mit dem Vorsatz, fortan nicht zu sündigen“.
Es gibt also tatsächlich in der kirchlichen Tradition so eine Art Beichte ohne Priester. Wenn es heutzutage nicht anders geht, bitte ich Sie, die Chance zu nutzen. Sagen Sie es bitte weiter an diejenigen, die diese besondere kirchliche Regulung nicht kennen. Im Gotteslob (GL 593) finden Sie hilfreiche Texte zur Beichtvorbereitung.
Mit österlichen Grüßen
Ihr Pfarrer Drabik
13.04.2020
Liebe Gemeinde,
die österliche Zeit dauert in der Kirche, in der Liturgie 50 Tage bis Pfingsten. Für unseren Glauben an die Auferstehung brauchen wir viel Zeit, vielleicht ein ganzes Leben lang, um zu erahnen, was da geschehen ist. Was wir heute feiern, hat seinen Ausgang genommen bei der Erfahrung der Jüngerinnen und Jünger in der Begegnung mit dem Auferstandenen. Die Begegnung mit ihm schenkt uns Hoffnung, die wir in diesen Tagen so sehr brauchen.
Wir haben Osterfest gefeiert. Sie haben Gottesdienste im Fernsehen oder im Internet gefolgt, mitgefeiert und den heutigen päpstlichen Segen „Urbi et Orbi“ empfangen.
Wir (Pater Alex, Kaplan Kevin und ich) haben die Gottesdienste ohne Sie gefeiert aber im Herzen haben wir gespürt, dass wir in dieser leeren Kirche nicht allein sind, dass sie mit Ihren Gedanken und stillen Gebet gut gefüllt ist.
Wir haben ein paar Bilder von unseren Osterkerzen gemacht und möchten sie Ihnen sehr gerne zeigen.
Gesegnete Ostertage wünscht Ihnen
Ihr Pfarrer Drabik
12.04.2020
Liebe Gemeinde!
Die meisten von uns mögen Kerzen. Kerzen erzeugen Stimmung. Ihr flackerndes, mildes Licht tut uns wohler als das gleißende, schwankungsfreie, technische Licht. Kerzen gehören zum Festtag. Sie schmücken den Tisch und signalisieren den besonderen Anlass. Kerzen gehören natürlich auch zum Gottesdienst. Eine Andacht, eine liturgische Feier ohne Kerzen wäre unvorstellbar. Und erst recht in der Osterzeit. Osternacht ohne Osterkerze, die die Dunkelheit unserer Kirche erleuchten? Nein, das geht nicht! Sie steht im Vordergrund der Liturgie und erleuchtet unsere Gottesdienste durch das ganze Jahr.
In diesem Jahr ist es natürlich alles anders, wir müssen, liturgisch gesehen, auf vieles verzichten. Trotzdem wollen wir feiern! Wir feiern dieses Fest mit unseren Kerzen, die wir zu Hause an Ostern anzünden.
Ostern ist ohne Zweifel das höchste Fest des kirchlichen Jahres. Ostern berührt den Kern unseres Glaubens. Außenstehende verstehen oft nicht recht, was das Osterfest beinhaltet. Bei Weihnachten ist das anders. Ostern hat nichts so Süßes wie das Christkind. Man spricht heute vom leeren Grab. Außenstehende können damit wenig anfangen. Uns aber sagt es, dass das Leben den Tod überwindet. Es ist eine unvorstellbar gute Botschaft. Wir leben nicht umsonst. Unser Leben hat wirklich einen Sinn. Das ist eine Botschaft, die man einfach feiern muss und das tun wir heute.
Mit Ostern verbinden wir viele Bräuche und Traditionen. Am Karsamstag oder zu Feier der Osternacht werden die Speisen gesegnet. Zahlreiche Gläubige bringen einen Korb mit Osterspeisen zur Segnung. Sie enthalten meistens Schinken, Würste, Eier, Salz, Obst, ein Osterbrot u.a. Die Körbe sind mit schönen Tüchern zugedeckt. „An Gottes Segen ist alles gelegen!“ sagt der Volksmund. Segnen bedeutet „Gutes zusagen“, ein gutes Wort sagen. Wenn wir um den Segen Gottes beten bzw. wenn der Segen gespendet wird, drückt er das gläubige Vertrauen aus: Gott ist dem Menschen gut und wohlgesinnt. Ich möchte Sie einladen die Speisen selber zu segnen. Sie können das mit folgendem Gebet tun:
Segensgebet
Herr, du bist nach deiner Auferstehung deinen Jüngern erschienen und hast mit ihnen gegessen. Du hast auch uns zu deinem Tisch eingeladen und das Ostermahl mit uns gefeiert. Segne uns und + diese österlichen Speisen, besonders das Brot, die Eier und das Fleisch und sei auch beim österlichen Mahl in unseren Wohnungen unter uns gegenwärtig. Lass uns wachsen in der geschwisterlichen Liebe und in österlicher Freude und versammle uns einst alle zu deinem ewigen Ostermahl, der du lebst und herrschest in Ewigkeit. Amen.
Trotz der schwierigen Zeiten wünsche ich Ihnen und allen, die zu Ihnen gehören diese österliche Freude: Jesus - ER lebt - und dieses Leben möchte Gott auch uns schenken.
Den Gottesdienst zu Ostern können Sie hier als PDF herunterladen.
Ihr Pfarrer Drabik
Der Brief an die Gemeinde kann hier auch als PDF heruntergeladen werden.
09.04.2020
Einladung zum Kreuzweggebet am Karfreitag
Liebe Gemeinde,
in der Fastenzeit und besonders am Karfreitag ist es Tradition, Kreuzwegandachten zu feiern oder auch die verschiedenen Stationen des Kreuzwegs abzugehen. Sie erinnern an das Leiden und Sterben Jesu Christi. Man kann den Kreuzweg gehen entlang der Bilder und Stationen, die man in den Kirchen und an vielen Wegen errichtet hat. In diesem Jahr ist das wegen des Coronavirus in der Kirche nicht möglich. Man kann aber den Kreuzweg gehen (etwa beim Spaziergang) auch ohne äußere Stationen. Man kann auch die Stationen an sich vorüberziehen lassen und auf diese Weise eintreten in den Weg des Herrn.
Im neuen Gotteslob, unserem katholischen Gebet- und Gesangbuch, findet sich ein Vorschlag für eine vollständig ausgestaltete Kreuzwegandacht (Nr. 683) mit Meditationen und Liedern passend zu den einzelnen Stationen. Diese Lieder eignen sich auch, um den Kreuzweg zu begleiten: 279 – 301. Weitere Lieder aus dem Gotteslob: 461, 358, 556, 266, 386, 380.
Ich lade Sie dazu ein! Lasset uns den Kreuzweg am Karfreitag um 15.00 Uhr mit unseren Familien oder allein beten, und so nehmen wir an der Karfreitagsliturgie teil, die in diesem Jahr leider für die unsere Gemeinde entfällt.
Der Kreuzweg - Geschichte und Bedeutung
Schon die frühen Christen suchten die Orte in Jerusalem auf, die Jesus Christus auf seinem Leidensweg passierte, um dort zu beten, dem Leiden und Sterben Christi zu gedenken und selbst mitzufühlen, wie er gelitten hat.
Ursprünglich gab es nur zwei Stationen:
-die Burg »Antonia« als Ort der Verurteilung Jesu durch Pontius Pilatus und
-den Hügel Golgota (auch Golgotha oder Golgatha), wo Jesus gekreuzigt wurde.
Der Weg, der diese beiden Orte miteinander verbindet, wird „Via Dolorosa“ (lat. Der schmerzensreiche Weg, Leidensweg) genannt und führt durch die Straßen der Altstadt Jerusalems. Im Laufe der Zeit wurde der Passionsweg um weitere Stationen ergänzt, damit die Gläubigen den Weg Jesu möglichst genau nachgehen konnten, wobei die genaue Lage der einzelnen Orte entlang der »Via Dolorosa« heute nicht mehr eindeutig historisch bestimmbar ist.
Im 14. Jahrhundert waren zunächst sieben Kreuzwegstationen üblich, die an die sieben römischen Stationskirchen und die sieben Tagzeiten des Stundengebets erinnerten. Um das Jahr 1600 umfasste der Kreuzweg bereits 12 Stationen, die letzten beiden Stationen der Kreuzabnahme und der Grablegung wurden 1625 vom Franziskaner Antonius Daza angefügt.
Bis heute gehören zu einem Kreuzweg 14 Stationen, die singend oder betend abgeschritten werden. Einige Kreuzwege enthalten mit der Auferstehung Jesu eine 15. Station. Die meisten der beschriebenen Szenen folgen der biblischen Passionsgeschichte, einige werden nicht ausdrücklich in der Bibel erwähnt. Da nicht alle Menschen ins Heilige Land pilgern konnten, entwickelte sich im Mittelalter bald der Brauch, die Jerusalemer „Via Dolorosa“ an anderen Orten nachzubilden. Es wurde ein Weg angelegt, oftmals in der exakten Länge des Prozessionsweges in Jerusalem. Meistens führte er in Anlehnung an den Hügel Golgota einen Berg hinauf, den sogenannten Kalvarienberg.
Ab 1700 wurden zuerst in den Kirchen des Franziskanerordens, später auch in anderen katholischen Kirchen, die einzelnen Kreuzwegstationen in Wandbildern dargestellt. Der Franziskanermönch Leonhard von Porto Maurizio entwickelte eine Gebetsanleitung, nach welcher auch heute noch die Kreuzwegsandachten gebetet werden.
An manchen Orten wird das Leiden und Sterben Christi in Passionsspielen oder Prozessionen entlang des Kreuzweges nachgestellt, so z. B. auf der „Via Dolorosa“ in Jerusalem oder bei den Passionsspielen in Oberammergau. Wenn wir heute den Kreuzweg gemeinsam beten, erinnern wir uns an die Leidensgeschichte Jesu, wir beten zugleich für all die Menschen, die heutzutage zu Unrecht verurteilt, gefoltert, verspottet und getötet werden.
Hier finden Sie einen interessanten Kreuzweg zum Thema „Schöfpung“ (PDF-Datei).
Gottesdienst-Übertragungen aus dem Hildesheimer Dom
Seit dem 19. März 2020 wird täglich ein Gottesdienst, den Bischof Dr. Heiner Wilmer, Weihbischof Dr. Nikolaus Schwerdtfeger oder Weihbischof Heinz-Günter Bongartz feiern, auf der Homepage des Bistums übertragen.
https://www.bistum-hildesheim.de/corona-krise/dom-gottesdienste/
Die Sonntagsmesse mit Bischof Heiner Wilmer wird jeweils um 10.00 Uhr übertragen. Die Messfeiern an den Werktagen beginnen um 18.30 Uhr. Am Samstag um 18.30 Uhr wird zur Einstimmung in den Sonntag die Vesper, das Abendgebet der Kirche, gefeiert.
Sie können mit der Formulierung einer Fürbitte an der Gestaltung des Gottesdienstes mitwirken. Ausgewählte Fürbitten werden im Verlauf der kommenden Gottesdienst-Übertragungen in den nächsten Tagen verlesen.
Herzliche Grüße
Ihr Pfarrer Drabik
Der Brief an die Gemeinde kann hier auch als PDF heruntergeladen werden.
04.04.2020:
Liebe Gemeinde,
da alle Gottesdienste bis auf Weiteres abgesagt wurden, kann in diesem Jahr keine Palmweihe, keine Palmprozession, keine Gottesdienste der Karwoche und vor allem keine Osternachtliturgie und Ostern gefeiert werden. Es ist natürlich sehr traurig aber wir (Pater Alex, Kaplan Kevin und ich) werden für Sie alle Gottesdienste feiern. Wir werden die Osterkerzen für jede Kirche segnen und anzünden. Ich lade Sie ein in Ihren Häusern und Wohnungen mitzufeiern. Die Medien, vor allem das Internet geben uns dazu einige Möglichkeiten.
Ein einfaches Zeichen unserer Gemeinschaft wäre vielleicht eine Kerze, die wir zu Hause zu den Gottesdienstzeiten anzünden, innehalten und beten. Ich lade Sie dazu herzlich ein.
Der Palmsonntag ist das Eingangstor in die Hl. Woche. Am Anfang dieser Woche steht das „Hosianna", am Ende das „Kreuzige ihn!“. Die Karwoche beginnt sehr festlich. Jesus wird fast ausgelassen in der großen Stadt Jerusalem begrüßt und willkommen geheißen.
Mit Palmzweigen in den Händen jubelten die Menschen Jesus zu. Der Palmzweig ist in der orientalischen Kultur ein sehr altes Symbol. Auf den ersten Münzen, die jemals geprägt wurden, sind bereits Palmzweige abgebildet. Der Palmzweig steht für das Wunder, das die Menschen jedes Jahr wieder beobachten konnten: Nach langer Trockenzeit regnet es und plötzlich erwacht die Natur. Selbst in einer kahlen Wüste wachsen auf einmal Blumen und Gräser. Aus winzigen Samen treibt das Grün hervor.
Die Menschen der damaligen Zeit staunten und freuten sich, wenn es wieder so weit war. Der Palmzweig wurde zum Symbol für neues Leben.
Das war auch der Grund, weshalb die Menschen in Jerusalem Jesus mit Palmzweigen zugewinkt haben: Sie trauten ihm zu, dass er ihnen nach einer langen Wüstenzeit neues Leben bringt. Sie verehrten ihn als den Messias, als ihren König, der von Gott gesandt ist. So passt es gut, dass wir Palmsonntag im Frühling feiern. Den Winter über war die Natur abgestorben, kahl und grau. Im Frühjahr wächst und blüht es, die Sonne belebt Pflanzen, Tiere und Menschen.
Am Palmsonntag haben die Christen wieder Palmzweige in den Händen. Sie zeigen damit: Wir erkennen etwas von Gottes Liebe, wenn wir sehen, wie die Natur zu neuem Leben erwacht. Darum feiern wir Jesus, den Sohn Gottes. Er schenkt auch uns neue Kraft.
In diesem Jahr ist es natürlich anders, wir haben keinen gesegneten Palmzweig in der Hand. Wenn Sie aber zu Hause einen grünen Zweig haben, können Sie ihn mit diesem Gebet segnen:
Guter Gott, + segne diese Palmzweige (diesen grünen Zweig), die auch Zeichen des Lebens und der Hoffnung, der Freude und der Erlösung sind. Erfülle uns und unsere Häuser, in die wir sie tragen, mit deinem Segen und deinem Frieden. Erfülle uns mit der Kraft deines Geistes, damit wir auf dem Weg durchhalten, den er uns vorgegangen ist. Segne aber auch uns, die diese Zweige in Händen halten. Lass uns Jesus treu bleiben in glücklichen Tagen, aber auch in den dunklen und schweren Stunden unseres Lebens. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.
Palmsonntagskollekte 2020
Traditionell wird die Palmsonntagskollekte für die Christen im Heiligen Land gesammelt. In diesem Jahr kann diese Kollekte in den Gottesdiensten in Deutschland nicht stattfinden. Im Namen von Herrn Heinz Thiel, Generalsekretär vom Heiligen Lande bitte ich Sie trotzdem um Unterstützung.
Der Deutsche Verein vom Heilige Lande fördert mit seinem Anteil aus der Palmsonntagskollekte nicht nur seine vereinseigenen Einrichtungen wie die Schmidt-Schule für arabische Mädchen, die Dormitio-Abtei in Jerusalem oder auch das Alten- und Pflegeheim Beit Emmaus in Palästina, sondern auch zahlreiche Institutionen, Projekte und Maßnahmen im sozialen, pastoralen und caritativen Bereich.
Gerade jetzt in Zeiten der Corona-Pandemie verschärft sich die Lage der Menschen im Heiligen Land zusehends. Vor allem die Christen dort sind mehr denn je auf unsere Hilfe und Solidarität angewiesen. Und ausgerechnet jetzt fällt sie weg: die Palmsonntagskollekte. Dieser Ausfall gefährdet die gesamte Arbeit für die Christen im Heiligen Land! Jetzt und in Zukunft!
Wir bitten Sie deshalb: Bitte spenden Sie trotz Ausfall des Palmsonntagsgottesdienstes! Jeder Euro zählt. Diesmal per Überweisung statt in den Klingelbeutel.
Deutscher Verein vom Heiligen Lande
Pax-Bank
IBAN: DE13 3706 0193 2020 2020 10
Stichwort: Spende zu Palmsonntag
Hier können Sie direkt online spenden.
Unter www.palmsonntagskollekte.de finden Sie weitere Informationen.
Die Menschen im Heiligen Land danken es Ihnen sehr!
Einen Gottesdienst zu Palmsonntag habe ich vorbereitet:
Gottesdienst zu Palmsonntag 2020
Ich wünsche Ihnen, liebe Gemeinde, und all ihren Lieben ein tiefes Miterleben der Liturgie der Heiligen Karwoche, und ein Auferstehen zu neuem Leben am Ostersonntag!
Ihr Pfarrer Drabik
Der Brief an die Gemeinde kann hier auch als PDF heruntergeladen werden.
27.03.2020:
Liebe Gemeinde,
es ist schon der 5. Sonntag in der Fastenzeit, der nächste Sonntag mit leeren Kirchen und Straßen. Wir wollen, trotz der schweren Zeit mit offenen Augen und achtsamem Herzen durch die Fastenzeit gehen. Es ist eine Zeit der besonderen Verbundenheit mit Gott und den Menschen. Wir blicken auf Jesus und begleiten ihn auf seinem Weg. Wir nehmen Anteil nicht nur an seinem Leben, sondern wir erinnern uns in dieser Passionszeit an sein Leiden und Sterben. Damit hat Jesus sich solidarisch gezeigt mit allen Menschen dieser Welt, die leiden müssen unter Krankheit und Not, unter Ungerechtigkeit und Verachtung.
Leid und Not hat viele Gesichter. Manche Not entsteht, weil Menschen keine ausreichenden Möglichkeiten haben, für das Leben zu lernen. Lassen wir uns auch von Jesus selbst einladen, der sagt: „Kommt alle zu mir und lernt von mir!“ (Mt 11,28).
Von Jesus lernen, das bedeutet, Wege des Lebens, des Ausgleichs und der Versöhnung zu gehen. Begeben wir uns auf solche Wege und lernen wir, gemeinsam mit den Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika, für die wir uns in der Fastenaktion Misereor bemühen um eine zukunftsfähige Welt der Gerechtigkeit und Friedens.
Teilen und teilnehmen am Leid des anderen, dazu sind wir eingeladen. In diesen Tagen besinnen sich viele Menschen in unseren Gemeinden auf den Wert des Zusammenhaltens und der Solidarität. Die Folgen des Corona-Virus treffen leider diese jährliche Fastenaktion. Durch die Absage aller Gottesdienste entfällt diese enorm wichtige Sammelaktion. Dabei geht die Arbeit in den Hilfsprojekten weiter. Die dortigen Menschen sind auf unsere Solidarität angewiesen.
Daher habe ich eine kleine Bitte an Sie:
Wenn es möglich ist, spenden Sie bitte Ihre Kollekte an Misereor.
Das geht online (hier) oder auf das Spendenkonto von Misereor:
Pax-Bank Aachen
IBAN: DE75 3706 0193 0000 1010 10
BIC: GENODED1PAX
Spenderservice Misereor: Tel.: 0241 442 125
Vielen Dank für Ihr Zeichen der Solidarität und Zusammenhalten mit Menschen, die diese Hilfe wirklich dringend brauchen!
Evangelium: (Joh 11,1-10)
In jener Zeit war ein Mann krank, Lazarus aus Betanien, dem Dorf, in dem Maria und ihre Schwester Marta wohnten. Maria ist die, die den Herrn mit Öl gesalbt und seine Füße mit ihrem Haar abgetrocknet hat; deren Bruder Lazarus war krank. Daher sandten die Schwestern Jesus die Nachricht: Herr, dein Freund ist krank. Als Jesus das hörte, sagte er: Diese Krankheit wird nicht zum Tod führen, sondern dient der Verherrlichung Gottes: Durch sie soll der Sohn Gottes verherrlicht werden.
Denn Jesus liebte Marta, ihre Schwester und den Lazarus.
Als er hörte, dass Lazarus krank war, blieb er noch zwei Tage an dem Ort, wo er sich aufhielt. Danach sagte er zu den Jüngern: Lasst uns wieder nach Judäa gehen. Die Jünger entgegneten ihm: Rabbi, eben noch wollten dich die Juden steinigen, und du gehst wieder dorthin? Jesus antwortete: Hat der Tag nicht zwölf Stunden? Wenn jemand am Tag umhergeht, stößt er nicht an, weil er das Licht dieser Welt sieht; wenn aber jemand in der Nacht umhergeht, stößt er an, weil das Licht nicht in ihm ist.
Im heutigen Evangelium bekommt Jesus, der mit der Familie des Lazarus befreundet war, die Nachricht: Herr, dein Freund ist krank. Jesus aber lässt sich trotz der schlechten Botschaft zwei Tage Zeit und sagte absolut ruhig und ohne Eile, dass er Lazarus erwecken möchte, der eingeschlafen ist. Weil die Jünger das falsch verstanden haben, sagte Jesus klar: Lazarus ist gestorben. Und ich freue mich für euch, dass ich nicht dort war: denn ich will, dass ihr glaubt.
Bei Jesus merken wir im Zusammenhang mit dem Tod keine Eile. Er hat Zeit. Er weiß genau, was er tun soll. Er hat Zeit, noch zwei Tage an dem Platz seiner bisherigen Tätigkeit zu bleiben. Er kann ruhig mit Martha sprechen und sie glaubte ihm. Diese Ruhe war bei Jesus möglich, weil er genau wusste, dass er immer nur den Willen des Vaters tun soll.
Und wie steht es mit unserer Ruhe?
Gott ist Herr des Todes und des Lebens. Er ist auch Herr der Zeit. Wir sollten seine Ruhe nachahmen. Meiden wir die Eile unserer Zeit. Nutzen wir ruhig unsere Zeit, die Gott uns als seine besondere Gnade geschenkt hat.
Einen gesegneten Sonntag und eine gute Woche wünsche ich Ihnen!
Ihr Pfarrer Drabik
Der Brief an die Gemeinde kann hier auch als PDF heruntergeladen werden.
Nebenan.de
Nebenan.de ist ein Netzwerk, dass es in den einzelnen Stadtteilen in Braunschweig gibt. Dort kann man als Nachbar Hilfegesuche aufgeben und Nachbarn können dort ihre Hilfe anbieten. Zur Zeit werden dort besonders Einkaufshilfen gesucht und angeboten zur Unterstützung für die Risikogruppen bei Corona.
Das Netzwerk für dich und deine Nachbarn!
20.03.2020:
Liebe Gemeinde,
auf der Internetseite unseres Bistums kann man die neusten Informationen, Maßnahmen und zwei Videobotschaften von Bischof Heiner finden.
Unser Bischof lädt alle Pfarrgemeinden in diesen schweren Wochen zum Gebet ein. Abends um 21.00 Uhr sollen in allen Kirchen die Glocken läuten und zum Gebet aufrufen. (ca.5 Minuten). Das habe ich in einer Videobotschaft unseres Bischofs auf der Homepage unseres Bistumes gehört.
https://www.bistum-hildesheim.de/coronavirus-massnahmen-und-informationen/
Aus dem Kölner Dom werden Gottesdienste live übertragen. Der Link dazu lautet:
https://www.domradio.de/gottesdienst/uebertragungen-im-web-tv
ZDF Fernsehgottesdienste können Sie unter folgendem Link aufrufen:
https://www.zdf.fernsehgottesdienst.de
Tagesimpulse vom Erzabtei Beuron (Schott) finden Sie hier:
https://www.erzabtei-beuron.de/schott/schott_anz/index.html?datum=2020-3-19
Herr Menges (Cyriakus, Timmerlah) hat auch seine ökumenische Laudes (zum Freitag, 20.März) als Gebetshilfe zur Verfügung gestellt. Den Text finden sie hier:
Ökumenische Laudes in der ev. Kirche in Timmerlah vom 20.03.2020
Wie auch in der vergangenen Woche habe ich einen Gottesdienst vorbereitet:
Gottesdienst zum 4. Fastensonntag 2020 Laetare
Weitere Unterstützung für ältere, behinderte, kranke und pflegebedürftige Menschen durch die Sozialberatung in Braunschweig:
https://www.braunschweig.de/leben/senioren/04_beratung/sozialstation.php
Bleiben Sie gesund!
Einen gesegneten Sonntag und eine gute Woche wünscht Ihnen
Ihr Pfarrer Drabik
17.03.2020:
Liebe Gemeinde!
Die Situation ändert sich schnell. Von Tag zu Tag kommen auf uns Nachrichten zu, die unser Alltag verändern. Das betrifft auch unser kirchliches Leben.
Die Bundesregierung hat gestern (16.03.2020) harte Maßnahmen im Kampf gegen den Coronavirus beschlossen. Vorher noch hat sich auch die Kirchenleitung unseres Bistums dazu geäußert und die Gremien unserer Gemeinde haben eine Absprache diesbezüglich gehalten. Für den kirchlichen Bereich heißt es konkret:
„Zusammenkünfte in Kirchen, Moscheen, Synagogen und die Zusammenkünfte anderer Glaubensgemeinschaften sollen NICHT mehr stattfinden“.
Es ist für uns ein großer Einschnitt in unserem christlichen Gemeindeleben für ungewisse Zeit. Es bedeutet, dass AB SOFORT und bis auf Weiteres alle Veranstaltungen, Treffen und Zusammenkünfte in unserer Kirche, im Pfarrheim, den Kapellen, Altenheimen, im Jugend Café usw. verboten sind.
Die Kirchen dürfen für das Gebet nicht zugänglich bleiben. Nach der Absprache mit Propst Heine wird nur die große Aegidien-Kirche für solchen Zweck dienen. Die Öffnungszeiten werden Sie im Internet unter dem folgenden Link finden:
Ich rate Ihnen jedoch zu Hause zu bleiben und von allen möglichen Sozialkontakten Abstand zu nehmen, auch wenn das nur der Kirchenbesuch sein sollte, wo sich wenig Personen befinden. Der Mensch ist ein soziales Lebewesen und neigt schnell dazu ins Gespräch zu kommen, auch wenn da nur zwei Menschen beten. Die Ansteckungsgefahr ist zu groß, das wollen wir nicht!
Es heißt ebenso, dass wir für die nächsten Monate alle geplanten Taufen, Trauungen, Jubiläen absagen müssen. Wir werden zu den betroffenen Familien Verbindung aufnehmen und alles Weitere klären.
Weiterhin bedeutet das, dass die Beerdigungen in den Friedhofskapellen nicht stattfinden dürfen. Es werden nur kleine Trauerfeier vor der Kapelle oder am Sarg/an der Urne mit den entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen gehalten, damit sich die Menschen nicht annähern und den nötigen Abstand voneinander (mindestens 1,5 Meter) halten können. Es ist unsere christliche Aufgabe an die Verstorbenen zu denken und ihnen die letzte Ehre zu erweisen. Tragen Sie aber bitte auch Verantwortung dafür, dass sich zu den Beerdigungen nur der engste Familienkreis versammelt.
Wir wissen nicht wie es weiter gehen wird aber es ist schon abzusehen, dass bald die Veranstaltungen sogar mit geringer Zahl (wie z.B. in Österreich ab 5 Personen) untersagt werden.
Leider muss ich Ihnen heute nur die traurigen Nachrichten übermitteln, aber ich bin überzeugt davon, dass wir als christliche Gemeinde unsere Glaubenskraft nicht verlieren werden, im Gegenteil, in der nicht einfachen Lage können wir uns unterstützen. Die guten Möglichkeiten bringt uns die moderne Technik, wie das Internet.
Schauen Sie einfach bitte auf unsere Internetseite:
Dort finden Sie einige Informationen, u. a. einen Link für die Sonntagsgottesdienste.
Denken Sie bitte an diejenigen, die allein zu Hause bleiben müssen und vielleicht auf unser ermunterndes Wort warten. Ein einfaches Telefonat kann hier viel Gutes bewirken.
Sollte sich in der nächsten Zeit etwas an dieser Situation für uns ändern, werde ich Sie darüber informieren. Bis dahin: bleiben Sie gesund!
Mit besorgten aber herzlichen Grüßen
Ihr Pfarrer Drabik
Der Brief an die Gemeinde kann hier auch als PDF heruntergeladen werden.
14.03.2020:
Liebe Gemeinde,
leider bleiben die Kirchen an diesem Wochenende und bis auf Weiteres leer.
Alle Gottesdienste wurden abgesagt. Ich hoffe, Sie haben dafür Verständnis, denn wir tragen gemeinsam Verantwortung damit sich der Corona-Virus nicht weiterverbreitet.
In solcher einer einmaligen Situation möchte ich Sie bitten, als Gemeinschaft der Betenden zu bleiben. Wir haben zwar keine Gottesdienste, dennoch können wir trotzdem in unseren Häusern und Wohnungen mit unseren Nächsten oder alleine beten. Dazu lade ich Sie und Euch herzlich ein. Kleine christliche Gemeinschaften - kleine Christliche Hausgemeinschaften - so war es zu Beginn des Christentums bereits.
Wir können zu den üblichen Gottesdienstzeiten ein Gebet sprechen oder den Gottesdienst, die Heilige Messe (katholisch oder evangelisch) im Fernsehen verfolgen und mitfeiern.
Den Link dazu finden Sie hier: https://www.zdf.fernsehgottesdienst.de/jahresplaene
Wenn es heutzutage nicht anders geht, unterstützen wir uns gegenseitig indem wir von Zuhause aus füreinander beten und Gott eine Fürbitte in unseren Anliegen vortragen.
Vielleicht können Ihnen auch folgende Texte im Gebet behilflich sein:
Gottesdienst zum 3. Fastensonntag
Bleiben Sie gesund, ich versuche es auch!
Einen gesegneten Sonntag und eine gute Woche wünscht Ihnen
Ihr Pfarrer Drabik